Alabama – Wenn eine Wahl spannender ist als jedes WM-Finale

 

Da hat der Herr es ein paar Hirnzellen regnen lassen in Alabama und nach ewigen Zeiten jagt ein Demokrat einem Republikaner im streng konservativen Bundesstaat einen Senatsposten ab. Was für eine Nacht!

Trump hatte Moore, den ultrakonservativen Kandidaten der Republikaner unterstützt, der minderjährige Mädchen missbraucht haben soll, was er strikt bestreitet.

Die Mehrheiten im Senat verschieben sich durch die Nachwahl, was die weiteren Abstimmungen unsicherer machen dürfte, und man kann nur hoffen, dass es bei weiteren anstehenden Wahlen in 2018 so weitergeht wie heute. Man zweifelt ja am gesunden Menschenverstand amerikanischer Wähler.

Trump und Bannon werden sich ärgern und man wundert sich, wie handzahm Trump über den Wahlausgang twittert:

Congratulations to Doug Jones on a hard fought victory. The write-in votes played a very big factor, but a win is a win. The people of Alabama are great, and the Republicans will have another shot at this seat in a very short period of time. It never ends!

Mal abwarten, ob er Recht behält, vorstellen kann man sich das nach dieser Wahl irgendwie nicht. Man kann nur hoffen, dass ein paar mehr amerikanischen Wählern zuzügliche Hirnzellen nachwachsen, denn so wie Amerika derzeit tickt, ist es wirklich nicht zu gebrauchen, weder auf der Weltbühne noch für die eigenen Bürger. Und man ist natürlich gespannt, ob Trump dazu in der Lage ist, aus dieser Wahl irgendwelche Lehren zu ziehen, oder ob ihn das völlig kalt lässt, was da in Alabama eben passierte, und auch, wem er dafür versuchen wird, die Schuld in die Schuhe zu schieben, die er selber hat und niemand sonst. Zu wünschen wäre es den Menschen, denn die Spaltung, die dieser Präsident verursacht ist unerträglich schon für Aussenstehende, wie schlimm muss es da erst für die menschen im Land selber sein.

Moore derweil spielt eingeschnappte Leberwurst, wird zum schlechten Verlierer und fordert die Neuauszählung der Wahl. Widerlich!

©denise-a. langner-urso