Deutschland ist langsam, das bemerken Unternehmen täglich, die es mit einem Beamtenapparat aus der Kaiserzeit zu tun bekommen, Deutschland ist verkrustet. Da kriecht man hier im Schneckentempo über Monate von Behörde zu Behörde, da summieren sich Jahre.
Deutschland hat einen Datenstau, das bemerken die Bürger, die durch Personalabbau bedingt Wochen auf Termine warten und danach Wochen auf die Bearbeitung von Anträgen.Die Welt derweil arbeitet sich nicht auf Tempo 30 Zonen durch Entscheidungen sondern bewegt sich derweil auf Highspeed-Autobahnen.
Die Eurokrise bewegt die halbe Welt, nicht nur Deutschland und die Bundeskanzlerin bewegt sich quasi ebenso im Schneckentempo, wie die gesamte behördenabhängige Republik, verärgert Partner und scheint in diesem Falle nicht so modern ausgerichtet, wie es ihre dauerhafte Beschäftigung mit dem Handy in Bundestagsdebatten vermuten lässt.
Da fragt man sich doch glatt, ob man der Kanzlerin zum Weihnachtsfest nicht ein Handy schenken sollte, das Daten etwas schneller überträgt, als es jetzt der Fall ist, denn ständig rennt sie irgendeinem Zug, der den Bahnhof längst verlassen hat, hechelnd hinterher.
Wofür eigentlich beschäftigt man teure Berater, wenn die Übertragungsraten für Informationen von den Märkten an Frau Merkel so lange dauern? UMTS, das war einmal, heute nutzen die Märkte eben LTE Standards, und haben längst zweimal Informationen abgesetzt, bevor die erste die Bundeskanzlerin über das Handy erreicht. Und dann muss sie sich auch erst noch mit allen Partnern auseinandersetzen, wofür ihr offensichtlich die Zeit zu fehlen scheint. Also beschränkt man sich nur auf die Achse Berlin-Paris, worüber die anderen Partner selbstverständlich nicht erfreut, oder amused sein dürften.
Diplomatisches Geschick bräuchte man, doch hier trampeln Elefantenherden durch den Porzellanladen der EU, diplomatisches Geschick und Zeit. Da kann man eben nicht im Bundestag hocken, das gehört die Kanzlerin in den maroden Jet. Dazu gehört perfektes Timing, Majestät! Aber das Verständnis für Diplomatie, das ist eben nicht die Stärke dieser Bundesregierung, dafür braucht es eben dann doch auch Vertrauensleute, auf die man sich verlassen kann, an die man delegiert, wenn man eben als Mensch nicht dazu in der Lage ist, sich selbst wie eine Zelle zu teilen.
Nur einen zuverlässigen diplomatischen Stab, den hat eben Frau Merkel nicht, nicht diese Alleinherrscherin über Europa. Und noch eines ist klar, man braucht Kerle mit dicker Zigarre im Mundwinkel, trinkfest und kumpelhaft, die wissen, wie man dem gegenüber gegenüberzutreten hat. Diplomatie war und ist ein Ding dicker Whiskeybäuche und gehört in verrauchte Hinterzimmer. Und da wird man eben Frau Merkel kaum finden, denn die Dame findet sich lieber selbst vor diversen Kameras. Diplomatie aber, speziell in der Eurokrise gehört in die Nacht, geschieht hinter verschlossenen Türen, überlässt man anderen, und anschließend reicht eine schnelle SMS zur Bestätigung.
Bei Merkel undenkbar, Chefsache. So aber hat gute Politik nie funktioniert, so wird sie auch nie funktionieren, das sollte die Kanzlerin endlich begreifen.
Man braucht keine massenpartnerschaften, keine EU, wenn man anschließend doch mit dem herzallerliebsten sein privates Süppchen am Lagerfeuer köcheln möchte, soviel sollte klar sein, und auch Folgendes, die anderen Staaten der EU, auch sie haben ihren Stolz, und warum um alles in der Welt sollten sie sich in die Schmuddelecke abschieben lassen?
War es nicht eigentlich so, dass man auf Augenhöhe miteinander reden sollte, in Partnerschaften? Und wieso soll das in der Eurokrise plötzlich nicht mehr gelten?
Gibt es da Partner zweiter und sogar dritter Klasse, so etwa eingeteilt nach der Höhe der Schuldenlast, oder wie stellen Merkel und Sarkozy sich das demnächst vor?
Man kann der Bundesregierung nur dazu raten, sich und den verkrusteten Amtsweg zu beschleunigen, Arbeit zu delegieren, statt alles selbst tun zu wollen, und sich zu diesem Zwecke moderner Kommunikationsapparate genannt Handys zu bedienen, LTE Tarifvergleiche gibt es ja schließlich auch abrufbar über das Handy, wenn der Kanzlerin die Zeit dazu fehlt, Berater zu entsenden, denen sie ohnehin nicht vertraut.
Die Diplomatie aber und die schnellere Krisenbewältigung, sie werden nur funktionieren, wenn man sich und seinen Mitarbeitern vertrauen kann, wenn aus einer Regierung endlich eine Regierung wird, die Wege verkürzt und sich endlich ins 21. Jahrhundert beamt!
©denise-a. langner-urso