Corona – Schutz weiter denken

Es wurde so gut wie das komplette gesellschaftliche Leben runter gefahren, und das ist auch gut so, wenn man sich so manche Aussagen von Bürgern zuvor angehört hat. Der Staat muss dann die Menschen auch vor sich selber schützen.

Ich gehe nochmal richtig abfeiern, weil bestimmte Vorgaben greifen ja erst ab, das ist so eine Aussage, wie auch die, hab keine Angst, fahre gerade nach x, y, z. Unüberlegt, rücksichtslos anderen gegenüber, altersübergreifend die beiden Aussagen, eine von einer jungen Frau, die andere die zweier älterer Damen.

Ich formuliere es mal so, wo im Elternhaus Ellenbogen vor Gemeinwesen gelehrt wurde, ist etwas quer gelaufen, das wird deutlich sichtbar, wenn man solche Aussagen wie eben hört, verdrehte Satire, um es einmal gelinde auszudrücken, um die Ohren gebrettert bekommt.

Übrigens wäre vielleicht gerade jetzt der Zeitpunkt, jedem Bürger in den nächsten nur zwei Monaten unbürokratisch ein Bürgergeld von 300-500 Euro auszuzahlen, ohne es irgenwo anzurechnen, vielleicht sind es ja genau solche Gelder, die dem Land nach und in der Krise aus ihr raushelfen können, wenn alles wieder machbar ist, wenn kleine Unternehmen und viele andere, an die derzeit nicht gedacht wird, in Existenznot geraten. Denn Geld wird ja auch ausgegeben, kurbelt die Wirtschaft eben auch über die an, die es zur Verfügung haben. Lässt vielleicht doch den einen oder anderen überlegen, auf Ticketrückerstattungen zu verzichten, lässt Luft zum Atmen. Das nur am Rande und im Hinblick auf in jedem Fall einbrechende Wirtschaft einmal anzudenken. Man kann auch wirtschaftliche Krisen vielleicht verlangsamen, reduzieren.

Wer denkt, der begreift, jeder hat die Verpflichtung sich und andere zu schützen und Schutz- und Vorsorgemaßnahmen nicht ins Lächerliche zu ziehen, das gilt auch für Satire, man sollte sich in dem Bereich schon so langsam einmal darüber Gedanken machen, ob man zur Spaltung beitragen will, oder ob Satire nicht vielleicht eben doch andere Aufgaben hat, nämlich Finger in die Wunden Verantwortlicher zu stecken, statt die Menschen gegeneinander aufzuhetzen.

Wer zweimal denkt, ist klar im Vorteil. Verantwortliche anzugreifen darf aber auch nur in dem Maße erfolgen, dass man sie nicht beschädigt, es braucht Vertrauen in solchen Zeiten, dass sie ihren Job über kurz oder lang eben doch nach bestem Wissen und Gewissen ausüben, selbst wenn man sie ab und zu eben doch zum Jagen tragen muss.

Es wurde ja gehamstert, was das Zeug hielt, auch an Desinfektionsmitteln, also nutzt das Zeug gefälligst um andere zu schützen. Türklinken außen und die Klappen von Briefkästen können ab und an auch einmal gewienert werden.

Wo immer möglich, stellt bei Lieferdiensten auf Rechnung um, die nach Lieferung erfolgt, auch Kartenzahlung ist derzeit an Haustüren keine so gute Idee. Wenn es dennoch so sein soll, desinfiziert sie, bevor euer Lieferant sie nutzt, nehmt euren Kram aus der Distanz, ausräumen, Händewaschen, so viel Zeit muss sein, tut nicht weh, kostet ein paar Sekunden mehr.

Ellenbogen sind in diesen Zeiten allenfalls zur Begrüßung erlaubt, wenn man nicht gleich den Wuhangruß mich ausgestrecktem Fuß praktiziert, rechter Fuß, linker Fuß, kann man googlen.

In unserer WG, Untervermietung, habe ich meinen Mitbewohnern bereits angesagt, dass wenn sie Mietmäßig in Schwierigkeiten kommen sollten, ich zuerst auf die Kaution zurückgreifen oder auch einmal die Miete stunden würde, zinslos, versteht sich, weil ich zu den ganz bösartigen Vermietern gehöre und ganz hinterhältiger Kapitalist bin.

Die Küche, die sehr klein ist, wird einzeln betreten, Abstand halten wir auch im persönlichen Umfeld, Eigenschutz, Schutz anderer. Gesund bleiben so lange wie möglich, vielleicht dem Virus doch ein Schnippchen schlagen, einfach weil man Glück hat und bedachter, vorausschauender handelt, das ist hier Tagesordnung.

Und ja, auch hier wurden Geburtstagsfeiern abgesagt, auf weite Anreisen verzichtet, denn Gesundheit geht vor. Jeder potentielle Virenverbreiter, der es vielleicht überhaupt nicht weiß, ist einer weniger, den sich das Virus greifen kann.

Einfach sich kleine Dinge ausdenken, wie man sich und andere schützen kann, geht vor. Egoisten haben größere Risiken zu scheitern, niemals zuvor konnte man das deutlicher sehen als jetzt, und man hofft, das gilt auch für politische Akteure von Seitenlinien, denen nichts einfällt, als sich mit Tatkräftigen Akteuren selbst parteiintern jetzt noch Wahlkämpfe liefern zu müssen.

Bleibt brav daheim, bleibt gesund, und Erkrankten und ihren Angehörigen wünsche ich Gute Besserung und gerade jetzt einen Wunderschönen Sonntag.

©denise-a. langner-urso