Geschönte Arbeitslosenzahlen-Geht der Presse endlich ein Licht auf?

Jene, die immer schon in Blogs darüber berichtet haben, dass die veröffentlichten Arbeitslosenzahlen ungenau sind, um es einmal vorsichtig zu formulieren, wurden als Verschwörungstheoretiker und (Pfui) links beschimpft und belächelt.

Es ist in diesem Zusammenhang traurig, dass dem Bürger jetzt klar wird, er wird seit Jahren getäuscht, und dass die Normalpresse ihren Aufgaben nicht nachkommt und den Finger in Wunden legt. Ihre Aufgabe wäre es nämlich gewesen, durch Recherchen auf solche Missstände hinzuweisen.

Die Presse muss sich das, was man als Pressefreiheit einst bezeichnete zurückerobern und nicht nur Tickermeldungen aufarbeiten …, so einfach ist das. Die Presse hat dafür zu sorgen, dass die Menschen „sehen“, was Politik verbergen will, dadurch fördert man auch Interesse und wirkt der Politikverdrossenheit entgegen, wenn das überhaupt noch möglich ist, dadurch diskutieren die Menschen und können aufgeklärt wählen.

Und dann ist das ja auch noch die Opposition, deren Aufgabe es gewiss nicht ist, Mehrheitsbeschafferin der Bundesregierung zu sein, sondern eben Opposition, und nicht Sesselkleber aus purem Egoismus. Zum politischen Agieren gehört echte Diskussion, verbunden mit Handlungen und Programmen, die anders aussehen als das der Regierungsparteien, die andere Lösungsvorschläge und Ansätze bieten. Dazu gehört aber vor allen Dingen eines, gesunder Menschenverstand und dann auch noch die Gehirnjogging, Brainstorming und ein Gefühl für das, was sie denken, die Menschen in einem Staat, was sie fühlen, wie sehr sie betroffen sind von Änderungen, oder ob sie gar dadurch geschädigt werden, denn höchste Aufgabe der Politik ist es Volksvertretung zu sein, zum Wohle der Menschen, das soziale Gefüge nicht zu zerschlagen, die Würde zu wahren der Schutzbefohlenen.

Ausgerechnet zum Jahreswechsel also wartet die Presse nun damit auf, dass die Bundesregierung wie so oft nur veröffentlicht, was ihr quasi genehm ist. Und das ist nicht gut so. Aufgabe der Medien wäre es eigentlich, dagegen zu halten, aber vielleicht läuft das Fass ja auch jetzt erst über, nach zu Guttenberg und Wulff. Better late, than never, wie es so schön heißt.

Den Finger in alle Wunden zu legen, darin umherzubohren, das ist die eigentliche Aufgabe der Presse, das sorgt für die Aufrechterhaltung von Demokratie, speziell in einer Zeit, in der die Bundeskanzlerin sich als Sonnenkönigin aufspielen darf, in Europa, speziell in einer Zeit, in der durch ihre Handeln und die Übertragung deutscher Politik andere EU-Staaten und deren Menschen nun ebenso betrogen und um ihren Wohlstand gebracht werden, wie die Regierungen der letzten Jahre das seit Schröder versucht haben.

Aber, bis dato konnte nicht sein, was nicht sein durfte. Das galt auch für die Berichterstattung.

Allgemein gilt doch und wird medial vermittelt, die Menschen sind selbst daran schuld, wenn sie aus der Armut nicht herauskommen, keine vernünftig bezahlten Jobs finden, keine Bildungschancen hatten oder haben.

Man braucht sie, die Tagelöhner, mit minimalen oder gar keinen Rechten, die täglich kündbaren, man braucht ihre Abhängigkeit und demütige Verfügbarkeit auf Abruf, wo käme sie denn sonst hin, die Wirtschaft, der alle Regierungen ja gegen kleine Aufmerksamkeiten, genannt Spenden, das Wachstum zu garantieren haben, wie der Fall Wulff gerade eben deutlich macht, wie die FDP es seit langem ihrer Klientel verspricht und garantiert.

Und wie die Mimosen wenden sich die Wirtschaft und ihre mächtigen Bosse stets ab, wenn eine Regierung nicht über das hingehaltene Stöckchen springen will. Wir spenden, ihr liefert, so das Motto.

Wen also wundert es, wenn in diesem Zusammenhang Statistiken ebenso geschönt werden, wie Lebensläufe, wenn Politiker das tun, was ihnen wirtschaftlich nützt, sie auf dem Sessel hocken bleiben lässt, trotz vieler Verfehlungen, die den normalen Menschen in heftigste Auseinandersetzungen mit den Justizbehörden bringen würden. Urkundenfälschung ist das ja schon fast, jedenfalls ist es die Verbreitung falscher Tatsachen und einer Regierung unwürdig, zumindest der, eines demokratischen Staates, der von all seinen Bürgern Ehrlichkeit und Erbsenzählerei abfordert immer dann, wenn er an ihr Geld will, in der Steuererklärung.

Nun also stösst der Presse das Verhalten der Bundesregierung sauer auf, warum sollte man hier auch weniger wahrlügen, als der eingesetzte Bundespräsident? Warum also sollte sie von ihm etwas fordern, nämlich Offenlegung seiner an Korruption grenzenden Darlehensnahme, wenn sie selbst doch nicht besser agiert?

Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus, so einfach ist das. Aber ganz ehrlich? Andere Regierungen, Minister, Präsidenten und Kanzler sind über weniger gestürzt, und daran sieht man, wie hoffähig Lug und Betrug geworden sind, wie akzeptiert bis ins Bundeskanzleramt und ins Bundespräsidialamt, über alle Parteigrenzen hinweg.

Was daran noch vorbildhaft sein soll, was die Menschen daraus lernen sollen, aus dem Umgang mit politischen Fehlverhalten, darüber hätte man gerne Aufklärung, und wieso diese Art Deutschland nun europäisches Vorbild in der Krise sein soll, darüber auch.

Aber leider fehlt die politische Beate Uhse, die Dr. Sommer Instanz, die eigentlich die Presse, aber auch ein Bundespräsident sein sollte.

Schade eigentlich, aber vielleicht erwacht die Presse ja doch noch gerade rechtzeitig, bevor alle Moral und Ethik samt Demokratie den Bach hinuntergehen, wieder aus dem Dornröschenschlaf, den sie seit Schröder schläft, findet ihr Gewissen wieder, kommt ihrer ursprünglichen Aufgabe nach, damit die Hand des Koches endlich dem Küchenjungen Politik die verdiente Backpfeife verpasse, denn nicht lange, und es wird ja Frühling. Und es müssen ja nicht immer 100 Jahre vergehen.

Und übrigens: Frohes Neues Jahr, liebe Bundeskanzlerin Frau Merkel, lieber Herr Wulff, liebe Parteien, dann wird es Herbst in der Politik, denn die Erde scheint sich ja doch noch ab und zu zu drehen, und auch in der Politik könnte endlich der lange unbemerkte Klimawandel für frischen Wind sorgen.

Man darf also gespannt sein, was die Medien demnächst aufs Brötchen legen und worüber Blogs schon lange berichten.

Wie sagt man doch so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. …

 

©denise-a. langner-urso