Giffey für Berlin – Realistin versus Radikalisten

 

Frau Giffey den Bürgermeisterposten der Hauptstadt überlassen zu wollen, ist bei weitem das beste, was Müller je für Berlin getan hat, das vernünftigste, denn spätestens jetzt müssen die Bürger dieser Stadt sich überlegen, ob sie zu den Weicheiern dieses Landes, zu den Aussitzern und denen gehören, die alles ertragen, was ihnen Politiker vorkauen, oder ob sie Berlin entwickelt sehen wollen zu einer Stadt, die eben nicht der Hipperia überlassen wird, und die nur noch über Verbote und massive staatliche Eingriffe überhaupt halbwegs regierbar bleibt, ob sie im Mittelpunkt stehen wollen, oder doch lieber jene, die kurz hin und weg wollen und können oder müssen. Ich entscheide mich dann doch lieber für mehr Freiheit, Sicherheit und sozialen Frieden, und genau das ist es, was die derzeitige Landesregierung nicht liefern kann, Linke und Grüne nicht zulassen, denn ihnen geht es nur um Klientelpolitik und nicht um das Große und Ganze, die Gesamtstruktur und Gesellschaft.

Müller hat diverse Fehler gemacht, hat Berlin zu einer Stadt gemacht, in der sich um radikale Kleingruppen aber nicht um alle nebeneinander und miteinander gekümmert wird, Müller ist eine männliche Merkel, er geht lieber Ärger aus dem Weg, als selber das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen, und erst jetzt, am Ende seiner vorhersehbaren Abwahl, zieht er verzweifelt die Notbremse und präsentiert Frau Giffey. Wen auch sonst, denn es ist einfach niemand da, der ansonsten halbwegs bekannt und vermutlich auch willig wäre, sich einem angebotenen Schleudersitz anvertrauen zu wollen. Das muss man auch Frau Giffey hoch anrechnen, denn zu verlieren hat sie ohnehin nicht viel, sie kann eigentlich dadurch nur gewinnen.

Die Berliner sollten ihr eine Chance geben, egal was passiert ist, egal, was dazu kommentiert wird, denn die typische Berliner Schnauze war im Bund viel zu lange nur hörbar, wenn es um radikale, und was noch schlimmer ist, die Stadt und Gesellschaft spaltende Themen ging. In Berlin stand zu lange Verbot vor Freiheit, Gesetz und Miteinander, und das wirkt weit über die Stadt hinaus in den Bund hinein. Berlin wurde zu lange denen überlassen, die eigene Gesetze schrieben, zu lange kaum regiert, stattdessen überreguliert und getroffen wurden meist die Falschen und nicht die, die Berlin nutzten, es sei denn, ein schlechter Ruf brächte etwas außer müdes Lächeln und Abwinken. Dauerhaft geht so etwas nicht gut, tut auch der wirtschaftlichen Entwicklung nicht gut, im Gegenteil.

Für die Grünen aber steht jetzt ein riesiges Problem im Raum, denn erstens ist Giffey eine Frau, die erste, die tatsächlich auch bundesweit einen Bekanntheitsgrad hat, zweitens, und das ist noch wichtiger, schauen die Bürger vermutlich sehr genau hin, wie die Partei sich in diesem speziellen Fall verhält und ob da nicht einfach nur verhindert werden soll, was vernünftig für die Hauptstadt wäre, aus eigenem Egoismus heraus, denn das würde massiv an Stimmen kosten, und sogar den Grünen dürfte es hoffentlich moderner und vernünftiger erscheinen, eine Frau Giffey zu unterstützen, als einer Lompscher und radikalen Verfechtern von sozialistischen Thesen, weiterhin Vorschub zu leisten.

Und wer das als Bürger verhindern will, der muss dann demnächst wohl sehr taktisch wählen, sogar wenn es weh tut, und seine Zweitstimme der CDU oder FDP dieser Stadt geben. Außerdem sollten die Grünen Berlins jetzt sehr schnell überlegen, was ihnen ein Baustadtrat Schmidt wert ist oder ein Justizsenator Behrendt, denn beide sind mehr als negativ vorbelastet, der eine durch seine merkwürdigen Wohnungsrückkäufe zu horrenden Preisen, der andere dadurch, dass ihm sensible Daten und schwere Straftäter mehr wert zu sein scheinen, als die Sicherheit der Bürger der Hauptstadt.

Regieren bedeutet nicht Freiheit Vieler zu beschränken, um Wenige glücklich zu machen, regieren bedeutet, dass man sich um alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen zu kümmern hat. Und dafür würde Berlin eine Regierung ohne Radikalisten, speziell linker, geführt durch Frau Giffey richtig gut tun und endlich frische statt Berliner Luft durch die Stadt wehen zu lassen. Berlin gehört gründlich durchgelüftet und vom Mauermief befreit, der noch viel zu sehr das Stadtleben behindert und viel zu viel verhindert, was ansonsten machbar und möglich wäre. Jemand, der ab und zu ansagt: „ Haltense mal die Luft an …“ würde auch den Grünen und Berlin richtig guttun, etwas mehr „Positiver Konservativismus“ die Berliner vielleicht wieder etwas mehr mit ihren nicht gerade rühmlichen Politikern versöhnen, die hier fast 20 Jahre stattfand, und sie vielleicht wieder etwas näher zusammenrücken lassen.

©denise-a. langner-urso