Neues Sorgerecht für ledige Väter

Vielleicht ist die Tatsache, dass jede 3. Ehe in Deutschland wieder geschieden wird, der Grund dafür, dass immer weniger Paare heiraten wollen. Sie brauchen keine Urkunde, die sie daran erinnert, dass sie für den Rest ihres Lebens aneinander gebunden sind. Das wissen sie auch so! Und es ist ihr gutes Recht, selbst zu entscheiden, ob sie heiraten wollen oder nicht.

Das Recht war bis dato jedoch nicht auf ihrer Seite, wenn es um ein gemeinsames Kind ging: Laut § 1626a BGB hatte die Mutter das alleinige Sorgerecht für den Spross – bis zum 19. Mai 2013 galt diese Regelung, danach ist eine neue Gesetzesform zugunsten lediger Väter in Kraft getreten: Ab sofort können sie ebenfalls das Sorgerecht beantragen, auch ohne die Zustimmung der Mutter (was bisher nicht möglich war), sofern es dem Wohl des Kindes zugutekommt. Unverheiratete Paare müssen trotzdem zuerst einen Vaterschaftstest machen lassen, wenn sie das gemeinsame Sorgerecht beantragen wollen. Alleine das ist ein Grund für viele Paare, nun doch eine Eheschließung in Betracht zu ziehen.

Gemeinsames Sorgerecht nach Eheschließung

Obwohl die Neureglung für unverheiratete Väter ein entscheidender Schritt in Richtung Gleichberechtigung ist, so handelt es sich trotzdem nach wie vor um keine gleichberechtigte Lösung. Wenn ein Paar hingegen vor den Traualtar schreitet, bekommt es nach der Eheschließung das gemeinsame Sorgerecht für das Kind. Alleine das ist für viele Paare Grund genug, um doch noch zu heiraten – oftmals noch während der Schwangerschaft, damit der Spross am Tag der Geburt zu gleichen Teilen den Eltern zugesprochen wird.

Trauung im Standesamt ersetzt dir Kirche

Viele Paare wollen keinen großen Wirbel um ihre Hochzeit machen, die sie nur zugunsten Ihres Kindes stattfinden lassen. Anstatt in der Kirche zu heiraten, lassen sie sich nur im Standesamt – zusammen mit den engsten Familienmitgliedern und Freunden – trauen. Danach wird im kleinen Kreis gefeiert, sodass die Trauung an sich keine große Sache ist. Natürlich sollte man Freunde und Kollegen trotzdem darüber informieren, immerhin handelt es sich um einen schönen Anlass. So können Angehörige wenigsten noch ein paar Grußkarten und Blumen zur Hochzeit verschicken.

 

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