Pflege Bahr Vor- und Nachteile der geförderten Pflegezusatz

Aufgrund des steigenden Alters der Bevölkerung in Deutschland, können die Beiträge für eine Pflegeversicherung ins Unermessliche steigen. Deshalb stellt sich die Frage, wie das Konzept der Pflege-Bahr funktioniert und für wen sich der Abschluss dieser staatlich geförderten Pflegeversicherung lohnt.

Immer mehr Menschen werden im Rentenalter deutschlandweit pflegebedürftig. Der Grund dafür ist die steigende Lebenserwartung, wie spezielle Statistiken deutlich zeigen. Hier setzt die Pflege-Bahr an, denn aufgrund der steigenden Lebenserwartung würden die Beiträge für eine Pflegeversicherung stark anwachsen. Um dies zu verhindern, wurde 2012 die Maßnahme Pflege-Bahr von der Bundesregierung ins Leben gerufen.

Vergleichbar mit den Möglichkeiten der Riester-Rente, ist das Konzept der Pflege-Bahr eine staatlich geförderte Pflegeversicherung. Vorbild dazu ist das Konzept der allseits bekannten Riester-Rente. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Politiker der FDP, ist Initiator und Namensgeber der staatlich geförderten Pflegeversicherung. Zur staatlichen Förderung kann es nur kommen, wenn zusätzlich eine private Pflegeversicherung abgeschlossen wurde. Dabei kommt es zu einer unmittelbaren Förderung von monatlich fünf Euro. Allerdings besteht ein gravierender Unterschied zur Riester-Rente, denn nur wer tatsächlich zum Pflegefall wird, erhält die Leistungen aus der Versicherung der Pflege-Bahr. Bei der Riester-Rente wird das Guthaben ab einer festgelegten Altersgrenze definitiv ausgezahlt.

Die Frage nach der Rentabilität der Pflege-Bahr ist also durchaus berechtigt. Zunächst einmal sind die Tarife der staatlich geförderten Pflegeversicherung geschlechtsunabhängig. Dies bedeutet eine etwa 30-prozentige Beitragssteigerung für Männer, da die Differenz ausgeglichen werden muss. Attraktiv ist das Modell von Pflege-Bahr für jene Menschen, die aufgrund von Vorerkrankungen keine Möglichkeit haben private Zusatzversicherungen in Anspruch zu nehmen.

Allerdings wurde hier der Kritikpunkt laut, dass nur Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko die staatlich geförderte Versicherung in Anspruch nehmen würden, unvorbelastete Menschen jedoch weiterhin auf andere, private Angebote ausweichen. Auch jüngere Versicherungsnehmer haben einen Vorteil, wenn sie sich für den Pflege-Bahr entscheiden. Sie können aufgrund des Alters bereits mit der Mindestbeitragshöhe eine adäquate Versicherungssumme erreichen.

Dennoch können auch ältere Menschen profitieren, wenn ihre laufenden Beiträge für Pflegeversicherungen hoch sind. Mittlerweile gibt es zahlreiche Versicherungen, die Modelle zu Pflege-Bahr zur Verfügung stellen. Hier lohnt sich jedoch ein Vergleich, da sich die einzelnen Versicherungen in Leistung und Preis teilweise deutlich voneinander unterscheiden können. Wer nun die staatliche Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss nicht viel dafür tun, denn sobald sich der Versicherte für eine Versicherung entschieden und vertraglich gebunden hat, muss die Versicherung die Förderung beantragen.

Dies geschieht in Form der Datenversendung an die Deutsche Rentenversicherung, wenn ein Versicherungsjahr beendet ist. Auch die Zulagennummer wird von der Versicherung angefordert. So bald geschehen, zahlt die Deutsche Rentenversicherung die Zulage an das jeweilige Versicherungsunternehmen aus. Diese Zulage wird dann auch dem Konto des Versicherungsnehmers gut geschrieben. Die maximale Auszahlungsgrenze des Betrages von Pflege-Bahr umfasst die doppelte Leistung der Pflegeversicherung.