Was den ADAC mit Lanz verbindet – Gebührenverschwendung

Wenn Menschen für Leistungen Gebühren zahlen, dann erwarten sie immer öfter, dass mit den Geldern auch verantwortlich umgegangen wird, und zwar unabhängig, ob man sie zwingst, Gelder zu entrichten, oder ob sie die Wahl zwischen unterschiedlichen Anbietern haben. Und genau das ist es, was die Politik ja angeblich will, die Parteien ständig fordern, den mündigen Bürger, oder habe ich irgendetwas falsch verstanden?

Und ja, bei Lanz wie beim ADAC haben die Bürger die Wahl, bei ARD und ZDF gilt es, die Fernschaltung zu bedienen und Sendungen, von denen man meint, sie seien keinen Penny wert, durch den Absturz von Einschaltquoten ins Nirwana zu befördern, soviel Sport darf ruhig abgefordert werden.

Bei ARD und ZDF sind ohnehin Hopfen und Malz verloren, und was dort an Meinungsbildung erfolgt, hat den Namen nicht im entferntesten verdient, es sind die neuen Trashsender des Jahrtausends, meine Meinung. Pharmawerbung vor Acht, oder vor 19 Uhr, dass es kracht, und dann könnte man eigentlich direkt das frühere Abschaltbild laden, denn was danach kommt, was sich Nachrichten nennt, das geschah meist schon zwei bis drei Tage zuvor, ist online längst kalter Kaffee, ganz zu schweigen von der x-ten Wiederholung von Filmen, die man dem Zuschauer andreht, Shows, die an die 60er Jahre erinnern, Talkshows, die den Namen nicht verdienen, aber B- oder C-Promis müssen sich auch einmal irgendwo auskotzen dürfen, das scheint die Idee zu sein, und das gegen ein Endgelder, dass die Schwarte kracht. Qualität, die den Namen nicht verdient, für die intelligente Menschen freiwillig keinen Heller zahlen würden, und das ganze geleitet von Moderatoren, die in Dschungelcamps vielleicht gerade noch punkten würden, wenn man Zeitungsberichten glaubt, und was da so passiert. Meinungsbildung? Meinungsmache nach politischer Sachlage und politische korrekter und gebilligter Aufsichtsratsvorgabe stimmt bei diesen Kanälen wohl eher.

Und dann der ADAC, der mit den Geldern seiner Mitglieder umzugehen scheint, als gebe es kein Morgen. Und sie wollen nicht dem ADAC kündigen, und das, obwohl er eben nicht so handelt, wie man es als Kunde erwarten würde? Gewohnheit eben, mir haben die immer geholfen, das die Aussage, die klingt wie die von all denen, die sich an NSA Überwachung nicht stören, weil sie ja nichts zu verbergen haben. Billiges Argument.

Und es sei zuerst die Mitgliedszeitschrift genannt, die kein Mensch bräuchte, denn sie ist längst zu einem besseren Werbekatalog für Reiseunternehmen geworden, die dort Reisen weit überteuert anbieten. Wer direkt bei solchen Anbietern fragt, der bucht wesentlich billiger.

Alle Berichte in einem Heft, einmal pro Jahr, Werbung raus, das würde genügen und man hätte wenigstens Informationen geballt, aber nein, da werden Ressourcen und Geld verschwendet und Kosten generiert für ein Werbeblättchen, das öder nicht sein kann.

Das Mitglied aber hat keine Wahl, auf das Werbematerial zu verzichten, dafür Preisnachlass zu erhalten. Der ADAC ein Verein? Ja, sie werden persönlich ja zu allen Vereinssitzungen und zur Jahreshauptversammlung geladen, stimmt das? Vereine machen das so, jeder kann dann dort kandidieren, als Kassenwart zum Beispiel. Und ach ja, haben sie als Beilage zur Einladung die Aufstellung der Finanzmittel des letzten Jahres erhalten? Durften Sie abstimmen über die Entlastung des Vorstandes? Durften Sie dort kandidieren, als Vorstandsmitglied etwa? Nein, wieso nicht? Komisch, oder? Vereine, die ich kenne machen das so …

Gut, wenigstens eine Benachrichtigung aber, wer mit wie vielen Stimmen gewählt würde, eine Aufstellung zur zukünftigen Finanzplanung, die haben sie sicher im Briefkasten gefunden, mindestens als Sonderbeilage in der Mitgliederzeitung, nein? Hm, Vereine die ich kenne, die übersenden das an ihre Mitglieder, das tut selbst meine Bank, das macht die VG Wort, und klein sind beide auch nicht gerade. …

Der ADAC ist so durchsichtig wie Klosbrühe, viele Anbieter sind wesentlich günstiger und haben zudem oft den Vorteil, dass sie Bausteine anbieten, die man buchen kann, was den Beitrag wesentlich günstiger macht. Die einen bieten niedrige Beiträge dann, wenn man zum Beispiel nie ins Ausland fährt mit dem Wagen. Andere Anbieter versichern nur sie, das Familienpaket ist etwas teurer, und zuzüglich spart man erneut, wenn eben das Auto nur im Inland gefahren wird, oft sind sogar noch bestimmte Kilometerpakete buchbar. Sie aber bleiben noch bei einem Anbieter, der so gut wie alle anderen um viele Euro pro Jahr überbietet? Leute, das gibt es billiger, man muss sich nur informieren, und egal, wo man Mitglied ist, es wird einem immer geholfen und zwar in gleicher Geschwindigkeit und oft sind die Mitarbeiter auch noch viel netter.

Noch nicht überzeugt, sich einmal anderweitig zu informieren? Noch nicht genug geschröpft bei schlechter Leistung? Gut, mich wundert hier schon lange nichts mehr, außer der Bequemlichkeit, es geht uns noch viel zu gut, sonst wäre das anders. Mich wundern ja nicht mal mehr die, die uns die jetzige Regierung aufs Auge gedrückt haben, weil sie jeder politischen Aussage glauben, nur weil Angela Merkel ja immer so nett lächelt, und weil der Siggi auch mal eine Chance haben soll, bevor er zu alt ist, und ich rege mich demnächst auch nicht mehr über die auf, denen selbst der Daumensport an der Fernschaltung zu stressig ist, ich gebe es auf, versprochen mit gekreuzten Fingern …

©denise-a. langner-urso