Wulff: Rücktrittsforderungen, zwischen den Zeilen gelesen

Die Süddeutsche hat einen interessanten Beitrag veröffentlicht, den man sich in Teilen einmal genauer ansehen muss, denn dort heisst es:

„Starke Absetzbewegungen“ in der niedersächsischen CDU
Die Medien würden in Wulffs Heimat Niedersachsen „in Kompaniestärke“ recherchieren und „alles aufwühlen“. Solange Wulff nicht alles veröffentliche, werde das weitergehen. Dies schade langsam auch der Union. In der niedersächsischen CDU gebe es bereits „starke Absetzbewegungen“ von Wulff, die Stimmung dort sei „total mies“. In Niedersachsen wird in einem Jahr ein neuer Landtag gewählt.

Es werden also endlich mehr oder weniger verlogene Stimmen auch aus der CDU vernehmbar, die beweisen, der Liebesentzug zum von der Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Amt gezwungenen Bundespräsidenten, findet in dem Augenblick statt, wenn es der CDU bei einer anstehenden Wahl ans Leder geht, wenn damit quasi droht, der eigene Stuhl stünde demnächst vor der Tür, man das eigene Amt in Gefahr sieht. Das sagt auch viel aus über den Zustand der CDU …  über ihre Mitglieder, über deren Anstand, Moral und  Charakter. Da blickt man tief  in  die Abgründe der „menschlichen“ Parteiseele.
Das sagt viel aus darüber,was Loyalität unter Parteifreunden wirklich wert ist, es sagt auch viel über den Selbstbetrug aus, und über den egoistischen Charakter von politischen Mitstreitern.

Psychologen würden gar sagen, es ist ein Hilferuf, der jetzt aus einer selbstzerstörerischen Partei kommt, soll heißen, man hat erkannt, der Krug geht genau so lange zum Wasser, bis er bricht, solange also, bis auch dem letzten Bürger klar wird, welche miesen Machtspielchen man spielt, welchen Schein man wahren will, den der Ehrlichkeit, den der Unterstützung von Fehlverhalten gewisser Politiker, denen man andere Gerechtigkeit und anderes Recht einräumen will als dem Bürger, spätestens dann nämlich entzieht der Wähler der Partei die Unterstützung.

Dieses Recht, das bis heute zwar oft massiv gebeugt und eher selten in seinem Unrecht von den weisungsgebundenen Strafverfolgungsbehörden beanstandet wird, es müsste nämlich erst noch neu erfunden, geschrieben werden.

Und genau dies ist es, was die Wählerschaft oder zumindest Teile der Wählerschaft ja in immer kürzeren Abständen anmahnen, die Tatsache, es müsse eine Gleichbehandlung erfolgen, vor den Gerichten, die nicht selten den Bürger für Nichtigkeiten massiv abstrafen, derweil gewisse Persönlichkeiten immer wieder erhobenen Hauptes, da ihr Name Hase sein durfte, den Gerichtssaal ungestraft verlassen, was in seiner Impertinenz schon darin gipfelte, dem verdutzten Zuschauer das Victoryzeichen zu präsentieren.

Aber es steckt noch mehr hinter diesem Hilferuf aus Niedersachsen, der ja auch das Folgende beinhaltet:

Die Medien würden „in Kompaniestärke“ recherchieren und „alles aufwühlen“. Dies schade langsam auch der Union.

Und hier muss man hellhörig werden, denn was kann denn da von den feinen Spürnasen der „Lagotto Romagnolos“, den Trüffelhunden der Presse noch alles gefunden werden, was man lieber seitens der CDU Niedersachsen nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit sähe? Denn genau das scheint es doch zu sein, was man andeutet, die Schnüffler müssen sich zurückziehen, der Morast aus Wirtschaft und Politik ist derweil viel zu tief, als dass es ans Tageslicht kommen dürfte.

Da kann man als staunender Beobachter schon verstehen, dass sogar CDU Politikern in Niedersachsen derweil langsam der Allerwerteste auf Grundeis geht, wo doch die Suche nach Widersprüchlichkeiten eines vor Zeiten so scheinheiligen moralischen Predigers, derweil in oberster Instanz, einfach nicht enden will, die doch ansonsten von Normalbürgern begangen eher strafwürdige Ausrutscher wären, oder etwa nicht?

Und deshalb muss man hier einmal zum Wohle der Wahrheit im politischen Tagesgeschehen, so bitter es auch sein mag, für den Bundespräsident eine Lanze brechen, ihm zu rufen, „bleiben Sie ruhig noch etwas im Amt Herr Wulff!“, und wenn es nur dem einen Zwecke diente, nämlich diesem, dass der Niedersachsensumpf endlich ausgetrocknet würde!

©denise-a. langner-urso

Und wenn CDU Politiker Angst haben, wir empfehlen es so zu machen, wie die FDP in diesem Bericht von REPORT MÜNCHEN vormacht: