Free2Play ruft EU Kommission auf den Plan

Was Free2Play bedeutet, das wissen wir inzwischen, so gut wie untergegangen ist aber, dass die EU Kommission gegen den Zusatz Free vorgehen will. Wo Free drin steckt muss nämlich nicht alles frei sein. Man darf aber gespannt sein, wie die Kommission das in den Griff bekommen will.

Aion ist dafür vielleicht ein ganz gutes Beispiel, denn spielen kann man das Spiel ja wirklich so gut wie umsonst, allerdings bleibt den Spielern dann ja eine sehr wichtige Funktion versperrt, das Auktionshaus nämlich. Gut, es geht auch ohne, die Frage ist nur, um wie viel länger ein Spieler dann brauchen würde, um etwa über Verkäufe auch irgendwann sich eines der beliebten Häuser zu kaufen und dafür regelmässig die wöchentliche Miete zu zahlen, denn die hat es in sich.

Zugegeben, auch ohne eigenes Grundstück ist das Spiel spielbar, doch wie sollen Eltern das ihren Kindern erklären, die ja oftmals genau deshalb dieses Spiel spielen, denn Housing, das gibt es nur in wenigen anderen Spielen. Wer also so richtig mitspielen will, es genau deshalb tut, der benötigt entweder eben doch hin- und wieder die Kreditkarte oder das Auktionshaus, um sich die im Spiel recht teuren Goldpakete zu kaufen.

Zu Beginn ist allerdings unabdingbar, sich das erste Paket im hauseigenen Angebot zu kaufen, denn zuerst muss man sich für den weiteren Erwerb das Auktionshaus mindestens 1Mal freischalten, danach reichen die im Auktionshaus vorhandenen Pakete, die allerdings umgerechnet weit mehr kosten, als die, die der Anbieter selbst verkauft, denn die Spieler können diese dann im Spiel selbst im Auktionshaus weiter verkaufen. Und Angebot und nachfrage, die bestimmen eben den Preis, so, wie man eben auch nur an sehr viel Geld im Spiel kommt, wenn man das Auktionshaus nutzen und dort seine Waren an andere Spieler teuer verkaufen kann.

Gerade an Aion werden sich also die Geister scheiden, denn wie gesagt, auch ohne zu zahlen kann gespielt werden, doch schränkt das den Spielspaß gewaltig ein, genau auf die Häuser nämlich haben es sehr viele Spieler ja abgesehen, und wo will die EU Kommission also eine Grenze setzen? Braucht der Spieler das Auktionshaus, oder gibt sich die EU Kommission damit zufrieden, dass ja zwar gespielt werden kann, dass es dann aber eben vielleicht solchen Spielern eben so gut wie unmöglich ist alle Inhalte auch in einem vernünftigen Zeitrahmen bespielen zu können? Wo also ist die Grenze, wie will man echtes Free2Play definieren?

Noch eines fällt gerade bei Aion auf, dieses Spiel wirbt tatsächlich massiv mit Gegenständen aus dem Shop, die das Spielen schneller werden lassen, die das Spielvergnügen bereichern. Und ja, man kann sich vorstellen, wie oft gerade von Angeboten bei diesem Anbieter die Gespräche am Esstisch mit Kindern verlaufen, zumindest, wenn man selbst Kinder großgezogen hat. Was Freunde haben, da swill das Kind dann auch, Sie wissen schon. Und das Vorgehen der Kommission kann ja auch Vorteile haben, es spült vielleicht mehr Spieler in die Spiele der Anbieter. Das mag den Anbieter vielleicht nicht freuen, die Spieler vielleicht aber schon, denn in so gut wie allen Spielen finden sich ja auch so gut wie leere Server, was eben genau damit zu tun haben mag, dass nur über fechte inanzielle Mittel der Spielspaß dauerhaft garantiert ist, eben weil es genau dort das gegen Geld dauerhaft nutzbar bleibt, was ohne Echtgeld so gut wie unmöglich über einen längeren Zeitraum erhaltbar ist.

Man darf also gespannt sein, wie weit die EU Kommission die Anbieter regulieren wird. Zu wünschen wäre es, speziell in dem von mir genannten Fall, und anderes wünschen sich allenfalls Spieler, die wirklich dort ihren zweiten Hauptberuf gefunden haben, wo Entspannung bei anderen die erstrebenswertesten Zusätze so gut wie unerreichbar und dauerhaft nicht zu behalten quasi unmöglich macht.

©denise-a. Langner-urso