Kreuzzug: Zu Guttenberg und Käßmann im Mittelalter

Wer auch immer diese Bundesregierung gewählt hat, der muss gewusst haben, das er damit auch köstlich göttliche Komödie wählt, wenn sie nicht so traurig wäre, die Realität, die gewählten nicht so unfähig.

Zu Guttenberg trifft sich also mit Frau Käßmann, und Frau Käßmann ist nicht irgendwer sondern die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und keine Befürworterin von Kriegen, im Gegenteil eine Gegnerin des Afghanistanfeldzuges. Was hat Herr Guttenberg nur an sich, das er Menschen so umschmalzen kann, was für ein Menschenfänger ist er, wenn am Ende dabei herauskommt, die Dame nach Afghanistan zu bitten, eine weibliche Christin, die an der Spitze der EKD steht? Was programmiert er da der Minister, die weitere Verfolgung von Christen, zum Beispiel in der Türkei ect.? Denkt der Minister auch einmal nach, ist er sich der Folgen bewusst, des Zeichens, das da gerade gegeben wird? Genial, krass, unglaublich! Wann eigentlich war ein Minister so dumm, deutsche Aussenpolitik mehr zu beschädigen als durch diese Geste, denn am Ende jener Reise soll ja die EKD Vorsitzende wohl den Einsatz befürworten?

Es ist einfach ein Unding und voll daneben!

Im Allgemeinen sind solche Einladungen ja nett, aber in Kriegen und speziell in solch brisanten, bedeuten sie in den Augen von streng gläubigen Muslimen eines: einen christlichen Kreuzzug. Zu Guttenberg will also den Segen für einen Kreuzzug, in einem männlich dominierten Staat, einem Staat, in dem die Shariah gelebt wird, wo Frauen sich zu verschleiern haben. Dahin also nun ein Abenteuerurlaub, Kirche an die Front, Frauen an die Front, Käßmann nach Afghanistan, Frau, christlich, Vorsitzende einer Kirche, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Grandios, ein Kabinettstückchen aus der Klapsmühle.

Dümmer gehts immer, zu Guttenberg beweist das, es ist unerträglich, was da an Politik abgeliefert wird, ohne zu denken, die Konsequenzen interessieren niemanden, sind aber politisch hoch brisant und dürften sehr explosiv sein. Ach, wir vergaßen, Käßmann ist weiblich, nur so nebenbei bemerkt, die Taliban wirds freuen. Frau und Predigerin, welch genialer Einfall! Da kommt dann also eine Jeanne D‘ Arc und soll den Krieg befürworten, anschließend die Klappe halten, ihn schön reden?

Nun denn, ein moderner Kreuzzug, die Waffen sind ja schon da, fehlt also nur noch der kirchliche Segen. Sorry, aber für wie dämlich hält zu Guttenberg eigentlich die Wähler? Glaubt er wirklich, die Menschen befürworten etwas, was Krieg ist, nur weil eventuell eine Frau Käßmann anschließend ihre Schäfchen davon überzeugt? Mit verlaub, Herr Minister, sie leben im falschen Jahrhundert, welcher Geist ist denn da auferstanden? Hui Buh war lustiger…

©denise-a. langner-urso