Algerien: Keine Kompromisse mit islamistischem Terror mehr!

Algerien hat schnell, entschlossen und richtig gehandelt, das Geiseldrama ist beendet. Blutiger konnte es nicht ablaufen, wie die radikalen Islamisten handeln würden, wie unmenschlich, das war abzusehen, nachdem sie ihre Botschaft verkündet hatten, die lautete:

„Sie haben uns von Anfang an gesagt, dass sie es nicht auf Muslime abgesehen haben. Es ging ihnen um die Christen und Ungläubigen. Sie schienen das Gelände sehr gut zu kennen und benutzten die Sprache des radikalen Islam.“ Die Entführer hätten deutlich gemacht, dass sie „die Ungläubigen töten wollten“.

Wie Augenzeugen berichteten und es im Spiegel stand.

 

Die halbe Welt aber verurteilt seit Tagen Algerien für das vorschnelle Handeln, den Alleingang und hinterfragte das Vorgehen. Es war richtig und richtig und nochmal richtig. Genau so geht man mit Terroristen um.

Auch in der Bundesrepublik hat dieser Vorsatz einmal gegolten. Erinnern wir uns doch nur einmal an die Zeiten, als in unserem Land der Deutsche Herbst ausgebrochen war und die RAF ihre Mordspur zog.

 Mit Terroristen ist nicht zu verhandeln”, Helmut Schmidt, 1977 das war damals das Motto und das muss erst recht heute gelten, anders kommt man solchen Geiselnehmern wie auf dem Gasfeld nicht bei. Sie wollen an sich nämlich gar nicht handeln. Nein, man kann und darf in diesem Falle Algerien nicht rügen.

Auch die USA haben deutlich klar gemacht: „Die Vereinigten Staaten verhandeln nicht mit Terroristen“

Was also? Nicht verhandeln und aushungern, abwarten, bis die Geiseln verschleppt werden? Algerien für den Alleingang rügen? Nein.

Es gibt nur ein Entweder oder. Nicht verhandeln heißt auch zuschlagen, erbarmungslos, egal, wer dazu am schnellsten in der Lage ist. Wäre man sich darüber einig, und auch darüber, dass dies immer mit hohen Verlusten einhergehen wird, wäre es für islamistische radikale Geiselnehmer von Anfang an klar, dass sie eben gar keine Verhandlungsanfrage mehr zu stellen brauchen. Und nur wer so handelt, lässt auch erkennen, dass er sich eben nicht terrorisieren lässt, sich dem widersetzen wird, egal, was es kostet. Wer verhandelt, der nimmt in Kauf, Terror zu finanzieren, Waffenkäufe zu ermöglichen, Terroristen aus der Haft entlassen zu müssen.

Es ist doch erschreckend, was Pakistan vor ein paar Tagen verkündete: Pakistan: Islamabad plant Freilassung aller gefangenen afghanischen Taliban weil es dadurch angeblich erst vielleicht möglich werde, mit den Taliban zu Gesprächen kommen zu können. Dem wird so nicht sein, davon kann man ausgehen. Im Gegenteil, viele der Freigelassenen werden sich vermutlich noch mehr radikalisiert haben.

Und auf der anderen Seite fragt der gesunde Menschenverstand auch, wozu eigentlich hat man denn in Afghanistan einen Einsatz geführt? Das ist doch ein Tritt in den Allerwertesten Karzers der westlichen Truppen und auch der Bundeswehr. Wenn man keine Hilfe mehr wünscht, wenn man jetzt die Taliban mit Kämpfern flutet, dann lachen diese sich doch tot und die Truppen, die dort noch stationiert sind, müssen doch an ein Schelmenstreich denken. Afghanistan will doch offensichtlich gar keine Hilfe mehr. Dafür steigt auch die Gefahr für die Bundeswehr dort, und das will man den Wählern jetzt noch als Kampf gegen den Terror verkaufen? Warum schweigt die Bundesregierung dazu eigentlich so unglaublich laut?

Und in diesem Zusammenhang ist die Stimme Lammerts so wichtig, die das deutsche Engagement in Mali als zu gering empfindet. Radikalem Islamismus entgegenzutreten ist eine internationale Aufgabe, denn er fordert Menschenleben, das Leben von Frauen und Kindern. Und es ist mehr als überfällig, dass sich Europa eine eigene Einsatztruppe schafft. Bei 27 Staaten könnte man, stellte jeder Staat dafür 500 Berufssoldaten zur Verfügung, eine recht gute Truppe aufstellen. Dann müsste Deutschland sich jetzt auch nicht zieren, die EU würde dann, auf Bitten und nach schneller Abstimmung mit allen Außenministern und bei einer einfachen Mehrheit, reagieren können, ohne dass jedes Einzelparlament erst langwierig befragt werden müsste.

Wer ein gemeinsames Europa wünscht, der muss jetzt auch ehrlich sein und sagen, was das bedeutet, nämlich gemeinsames Handeln. Die Ziererei Deutschlands ist absurd, spätestens nach dem Mauerfall hat sich die Welt so radikal gewandelt, dass man auch von dauernden Diskussionen um Kriegsenthaltung absehen muss. Deutschland ist schließlich keine Insel. Wird eine Terrordrohung gegen Frankreich ausgesprochen, so trifft diese auch uns, wenn wir denn wahre Europäer sein wollen und das nicht nur leere Worthülsen sind, spätestens dann, wenn es islamistischen Terrornetzwerken gelingt, entweder aus der Ferne und über eine Netzattacke ein Atomkraftwerk hochgehen zu lassen. Und es gibt genügend Drohungen auch gegen Deutschland, es kann auch hier passieren. Und was, wenn demnächst unsere Landsleute als Geiseln genommen werden? Greifen wir dann auch nicht ein? Verhandeln wir dann, bis die Geiseln vielleicht im Rentenalter sind? Und wenn wir es tun, wer hilft dann uns, wenn wir dauernd Zicken machen, wenn es uns nicht trifft?

Algerien,Mali, der radikalislamistische Terror betrifft uns alle, wenn wir es ernst meinen mit den Menschenrechten und unserer Humanität, die wir wie ein Schild dauernd vor uns her tragen! Denn in Mali hat er Auswüchse erreicht, gegen den sich die ärmsten der Welt alleine nicht wehren können und der ihnen Lebensweisen aufdrücken will, die sie nicht möchten, der die ganze Region bedroht, Leben kostet, Menschen zerbricht.

Nein, der Einsatz Algeriens war richtig, wie auch Frankreichs Einsatz in Mali richtig ist. Die Welt braucht keine radikal-islamistischen Überlebenden nach so einem Vorfall, die dann unter Umständen wieder von anderen Terroristen freigepresst werden sollen.Und die Welt braucht keinen neuen Staat, der in durch einen radikalen Glauben ins Mittelalter führt.

Und vielleicht hat gerade das schnelle Einschreiten Algeriens es verhindert, dass wir über Wochen und Monate hin die abartigsten Hinrichtungsvideos hätten frei Haus geliefert bekommen.Vielleicht hat doch genau das knallharte Vorgehen Algeriens der einen oder anderen Geisel noch das Leben gerettet, diese überraschende Schnelligkeit, denn dadurch kam es ja zu Massenfreilassungen und es ist nebensächlich, woher diese Menschen kamen, welchen kulturellen oder religiösen Hintergrund sie hatten. Verhandlungen über Wochen und Monate hätten bei der Willkür der Islamisten, von der wir aus Mali jetzt so viel lesen, vielleicht zu noch viel mehr Opfern über Zeit geführt.

Wir trauern derweil um die sinnlosen Opfer und mit ihren Familien und wünschen diese und denen, die das Massaker und die Geiselnahme halbwegs ungeschoren überlebten, dass sie die beste Betreuung erhalten und Unterstützung erhalten, die nach so einem traumatisierenden Erlebnis nur möglich ist.

 

©denise-a. langner-urso