Laut der VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) ist die Robotik und Automation nicht nur ein weiterhin wachsender Sektor in der deutschen Wirtschaft, sondern erreichte letztes Jahr zum ersten Mal die Marke von 15 Milliarden Euro im Branchenumsatz. Dies zeigt anhaltenden weltweiten Bedarf an Technologien im Automationsfeld – aber Deutschland selbst ist auch in der Anwendung Vorreiter.
Eine PwC-Studie über Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Wirtschaft sagt Deutschland bis 2030 einen Wachstum von 11,3% beim BIP aufgrund künstlicher Intelligenz-basierenden Innovationen voraus.
An der Frage ob diese Entwicklung für den Arbeitnehmer von Vorteil ist scheiden sich aber die Geister, denn die Industrie wird verwandelt.
Wofür werden Roboter benutzt?
In der Industrie finden Roboter vielseitig Anwendung, besonders in Bereichen, die repetitive manuelle Arbeit fordern, gefährlich für Menschen sind, oder von Menschen gar nicht ausgeführt werden kann.
Die Verpackungsindustrie, zum Beispiel, ist schon weitgehend automatisiert, da viele der Vorgänge repetitiv am Fließband dieselben sind und Roboter effizient eine Aufgabe endlos perfekt ausführen können ohne dabei an Konzentration zu verlieren. Gleichzeitig verleihen automatisierte Maschinen mit induktiven Näherungsschaltersensoren Sicherheit, denn sie können aus der Ferne sofort auch kleinste Metallsplitter entdecken und den Verpackunsvorgang stoppen – für Menschen eine Unmöglichkeit.
Auch in der Automobilindustrie, in der Chemie und in der Logistik, wie Amazons riesige Lagerhallen, werden Roboter weitgehend eingesetzt um die Produktivität und Effizienz der Unternehmen zu erhöhen.
Was passiert mit den Arbeitsplätzen?
Eine Studie der Universitäten Würzburg, Mannheim und Düsseldorf Heinrich-Heine fand Ende 2017, dass über die letzten 20 Jahre ein bedeutender Wachstum in der Nutzung von Robotern – mehr als zum Beispiel in den USA – sich nicht auf die Gesamtarbeitsstellenzahl in der deutschen Wirtschaft ausgewirkt hat. Und dies obwohl ein Roboter durschnittlich zwei Arbeitsstellen in der Fertigung ersetzt, und zwischen 1994 und 2014 ca. 275.000 Vollzeit Fertigungsjobs wegen Robotern nicht erschafft wurden.
Die Wissenschaftler folgerten, dass keine Arbeitsplätze zerstört wurden, aber der Fluss neuer Arbeiter von der Fertigung in den Dienstleistungssektor abgelenkt wurden. Diejenigen, die ihren Job trotz Automation behielten, mussten aber vielseits Gehaltssenkungen auf sich nehmen, oder eine andere Rolle in der Firma einnehmen. Eine der hier zu sehenden Nachteile ist, dass die mächtigen Gewerkschaften zwar verhindern, dass Arbeiter entlassen werden, aber durch die Gehaltssenkungen den Spalt der Ungleichheit zwischen hochqualifizierten Arbeitern und Fabrikarbeitern immer größer treiben.
Roboter helfen Mitarbeitern mit Universitätsabschluss, die immer mehr benötigt werden um die Automation weiter zu treiben, aber den mittelqualifizierten Fabrikarbeitern hilft das Ganze trotz wenigen Jobverlusten und erhöhter Produktivität und Effizienz im Betrieb trotzdem nicht.
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