Berlin – Eine Hauptstadt ist kein Versuchslabor

Einwohner einer Hauptstadt, überhaupt keiner Stadt, sind keine Versuchskaninchen, doch genau das scheinen Schmidt und Herrmann anders zu sehen. Auch Anwohner einer Straße haben nicht als Versuchskaninchen herhalten zu müssen, an keinem Ort dieser Stadt, schon gar nicht in diesem Land.

Wer heute den Bericht über die Zustände in der Rigaer Straße und über die dortigen Vorgänge liest, der reibt sich die Augen und kann nicht fassen, welche Rechtsauffassung bei beiden Akteuren zu herrschen scheint, welche Unvernunft, welche Bereitwilligkeit sich um Sicherheit und Ordnung zu kümmern, nicht nur für Hausbesetzer, sondern für die Gesamtgesellschaft. Der Wille ist schlicht und einfach nicht vorhanden.

Hinzu kommen Geisel und Müller, zwei eher schwache Akteure, die entweder zu wenig Selbstbewusstsein haben, oder zu wenig Mut sich gegen Herrmann und Schmidt durchsetzen zu wollen oder können, und so jemand wäre in der Freien Wirtschaft wohl im Leben nicht in Führungsverantwortung gekommen oder aus dieser längst wieder entfernt worden.

Man stelle sich einfach einmal derartige Führungslosigkeit nur in einem Krankenhaus und dort auf einer einzelnen Station vor, jeder macht dort was er will, kommt und geht nach Belieben, macht nur Tätigkeiten die ihm gerade gefallen, hockt wahlweise einfach Nichtstuend in der Teeküche, vernachlässigt Patienten, pflegt sie nicht. Undenkbar wäre das, der Skandal würde mehr erschüttern als nur diese Station.

Reihenweise würde das dort arbeitende Personal entlassen oder gar vor Gericht gestellt werden, wenn das herauskäme, doch in Berlin, im Bezirk, um Herrmann und Schmidt passiert nix, im Gegenteil, Linke und Grüne schließen fest die Reihen. Man stelle sich so ein Vorgehen anderswo vor, die Medien würden Purzelbäume schlagen, doch in Berliner Medien findet man Berichte über die Vorgänge um die Straße allenfalls einmal unter wahlweise Vermischtes oder Bezirke, wo es eigentlich Dauerthema sein müsste.

Bauarbeiten, die nur unter Polizeischutz stattfinden können, die wegen Widerstand abgebrochen werden müssen-würde das jemals einen Radweg betreffen, Herrmann würde sich persönlich vor die Bauenden stellen, wie sie sich ja auch ab und an todesmutig vor einzelne Autos wirft, wenn diese sie stören.

Schaut man sich jetzt an, wie der Regierende mit der Situation umgeht, so fragt man sich, ob er einfach nur seine Ruhe haben will, beim Innensenator scheint es ähnlich zu sein, man will keinen Ärger, was man erneut hervorragend bei den Anticoronademos gesehen hat, man will schöne Bilder, alles andere geht gar nicht. Schöne Bilder und schöne Berichte wollen auch andere, China, Russland oder Nordkorea, ich sags ja nur …

Nicht jeder eignet sich als Führungsperson, darüber sollte speziell die SPD endlich einmal nachdenken, aber auch neuerdings die CDU, wenn man sich anschaut, welches Theater mitten in einer Pandemie Merz meint aufführen zu müssen, wo es um Zusammenhalt und Vorbildfunktion gehen sollte, und nicht jeder möchte so verantwortungsvolle Posten übernehmen, sonst würde es nur Einzelunternehmen in Stadt und Land geben, würde jeder 16 und mehr Stunden freiwillig arbeiten. Und um das einmal deutlich zu sagen, auch unsere Polizeibeamten sind nicht allesamt Führungskräfte, sie gehören umgehend entlastet, was da an Überstunden geleistet werden muss, geht auf keine Kuhhaut, sie müssen ununterbrochen für schwache Führungspersonen ihren Kopf hinhalten und werden dafür auch noch von Linken und Grünen und deren Unterstützern aufs Bösartigste diskreditiert. So kann, so darf es nicht weitergehen, weder in der Rigaer, in dieser Stadt, nirgendwo im Land, schon gar nicht in Zeiten von Corona.

Das Land, braucht mehr Zusammenhalt wie ihn die Bundeskanzlerin anmahnt, mehr Frieden statt Spaltung, mehr Rechtsstaat und dessen tatkräftige Unterstützung, auch für Entscheidungen von Gerichten. Wer das nicht will, wem das nicht passt, der möge gefälligst als Führungsperson seinen Platz räumen, wenn er sich nur um die eigene Klientel, Partei oder den eigenen Sessel kümmern will, statt und die Gesamtgesellschaft, und die ist viel bunter als Herrmann und Schmidt sie sehen und wahrhaben wollen.

Am besten wäre es, Müller nimmt Herrmann, Schmidt und Geisel samt Jarasch an die Hand und alle treten gemeinsam vor die Medien und kündigen gemeinsam ihren Rückzug aus jedweder politischen Verantwortung an. Besser für die Hauptstadt dieses großartigen Landes wäre es, denn kein Land hat es verdient, dass seine Hauptstadt es derart schlecht dastehen lässt, und dass ständig aus seiner Hauptstadt massive Querschüsse gesendet und in alle Welt ausgestahlt werden, und sei es nur dadurch, dass dauernd Autos brennen politische Gegner Patrteibüros oder Politiker angreifen, Kulturgüter massiv beschädigen …

©denise-a. langner-urso