CSU-Parteitag – Söder gegen alles

 

Gegen die EU, gegen alles aus Berlin sowieso, und Koalitionen igitt. So und nicht anders kann man die Rede des Bayernkönigs über das Glitzerwunderland Bayern verstehen. Bayern war und ist das größte, beste Land ever, war nie schwach. Mehr Lüge geht nicht, denn Bayern hat über viele Jahre am Geldtopf anderer Bundesländer gehangen.

Ein Rundumschlag gegen alle anderen Parteien, egal, ob es Mitregierungspartei in Berlin ist, gegen die furchtbaren Grünen und die FDP, die Linkspartei sowieso. Nicht, dass Politik aus Kompromissen bestünde, keine Kompromisse, nur nicht nachgeben.

Wenn Herr Söder all das ehrlich meint, so fragt sich der Betrachter, warum die CSU so dauerhaft an der Schwesterpartei klammert, als wären es siamesische Zwillinge. Niemand muss dauerhaft miteinander regieren. Die CSU kann gerne versuchen bundesweit anzutreten …

Niemand muss in Berlin gemeinsam in einer großen Koalition hocken, das sollte vielleicht die Kanzlerin der CSU einmal sagen, es gibt zumindest für die CDU auch diverse andere Möglichkeiten, als dauerhaft an der CSU zu kleben, auch in der jetzigen Zeit.

Söder gibt vor aus der Leberkäsetage wolle man nicht heraus, derweil den meisten Deutschen vermutlich, die Pizza-Dönner-Currywurst-Etage viel besser gefallen dürfte. Herr Söder darf sich das gerne anschauen und ausprobieren, indem er demnächst bundesweit mit der CSU antritt. Zumindest ich hätte nichts dagegen.

Was Söder auf dem heutigen CSU-Bundesparteitag abgeliefert hat, das war ein Rundumschlag gegen jedwede andere Partei, gegen die anderen Bundesländer, gegen alles, was aus Europa kommt. Das war spaltend, da war nichts was Brücken bauen könnte, und ja, ich glaube, das war nichts, was überragend viele junge und Erstwähler überzeugen kann. Das war Angst, alle Welt wolle Neuschwanenstein klauen und irgendwo anders, vielleicht gar am Alexanderplatz neu aufbauen.

Ich weiß ja nicht, wovon Söder und Seehofer träumen, wann man im bayrischen Glitzerwunderland mal aufwacht, aber so begeistert man nicht fortlaufende Wähler, im Gegenteil, damit treibt man sie dahin, wo man sie gerade nicht haben will, zu denen weit rechts von Gut und Böse, und oh Gott, am Ende vielleicht sogar in die Arme radikaler Kommunisten …

©denise-a. langner-urso