Der Handelsstreit, die EU und Apfelsinen zum Frühstück

 

So, nu mal Butter bei die Fische, denn so ganz unrecht hat der amerikanische Präsident ja nicht, wenn er EU und unfaire Handelsbedingungen in einem Satz erwähnt. Und ja, ich ducke mich schon mal weg, denn die, die sich mit Handel innerhalb und außerhalb der EU befassen: Politiker und Wirtschaftsvertreter, die werden sicher nicht gerne hören, was ich dazu zu sagen habe. Interessiert mich aber überhaupt nicht.

Der US Präsident redet also von unfairem Handel und irrt sich nur wenn es um die betroffenen Kontinente geht. Mir jedenfalls kann niemand verklickern, dass der Handel, den die EU mit afrikanischen Staaten so treibt, besonders fair wäre, das ist ja nicht einmal der Handel innerhalb der EU und zwischen den Staaten.

Handel soll die Wirtschaft wachsen lassen und zu Wohlstand verhelfen, allerdings verhilft dieser Handel meist nur wenigen zu Wohlstand, denn andere leiden massiv. Da werden innerhalb der EU, in Spanien etwa;ganze Quadratkilometer mit Plastik zugepflastert, Bauern enteignet, vertrieben, ihnen für nen Appel und nen Ei ihre Ländereien abgenommen, das wird denen, die noch alleine überleben, das Wasser knapp, nur, damit hier jeder Hanswurst zu jeder Jahreszeit ne frische Apfelsine zum Frühstück essen kann.

Da wollen Staaten in die EU und auf dem Weg dahin werden sie zuerst zu Billigproduzenten, viele Menschen verlieren ihre Jobs, da werden Unternehmen zerschlagen und aufgekauft, und wenn sie irgendwann doch, und immer schneller in der EU aufgenommen werden, dann stellt man im Nachhinein irgendwann fest, weil vorher war natürlich alles superlegal, ist ja alles durch und durch korrupt, einige, meist korrupte Landesherren haben sich und ihre Spezies bereichert, aber Hauptsache, der Staat wurde dem Einflußbereich Russlands entzogen.

Einige wurden dabei stinkreich, andere verarmten massiv, und man wundert sich, warum die Menschen die EU-Aufnahme eigentlich im Nachhinein verfluchen. Kannste dir nicht ausdenken, was so nett freier Handel und fair genannt wird.

Und schaut man sich an mit wem die EU in Afrika so handelt, und zu welchen Bedingungen, wer da am meisten kassiert, und wer leidet, dann schlägt das jedem Fass den Boden aus, denn überwiegend kommt das Geld nicht in den Bevölkerungen an sondern landet vorwiegend in den Taschen korrupter Politiker, ihrer Hintermänner, den Militärs. Sehr selten geht das Geld an Hilfsorganisationen vor Ort, da wo das Geld tatsächlich so angelegt wird, dass es Dörfern zu Wohlstand verhilft und Menschen an Flucht hindern, weil sie sich selber Einkünfte verschaffen können.

Trump also sagt unfaire Handelsbedingungen und hebt Zölle an, und niemand, aber auch kein Einziger Politiker kommt hier überhaupt einmal auf die Idee sich unsere eigenen Handelspartnerschaften anzuschauen, zu überprüfen, ob nicht doch ein klitzekleines Stückchen Unwahrheit hinter unseren Handelsbedingungen steckt, die als absolut fair bezeichnet werden.

Zumindest nämlich wenn es um innereuropäischen Handel geht oder um Handel mit afrikanischen Staaten ist der nämlich meist alles andere als fair. Jedenfalls ist das meine Meinung. Und wer von fairen Handelsbedingungen schwafelt, der sollte spätestens jetzt endlich damit anfangen, mal vor der eigenen Haustüre zu kehren, wo nämlich, auch wenn das jetzt einige empören mag, doch eigentlich ständig gilt: Europa, oder die jeweiligen Einzelstaaten First …

Hört man nicht so gerne, oder?

©denise-a. langner-urso