Ein Überblick über die Neuerungen der Formel 1 Wagen für 2022

Ein Überblick über die Neuerungen der Formel 1 Wagen für 2022

Bild: https://pixabay.com/es/photos/max-verstappen-rojo-toro-f1-4341611/

Nachdem nun alle Formel 1 Teams ihre Wagen für die kommende Saison vorgestellt haben und auch die ersten offiziellen Testfahrten in Barcelona abgeschlossen sind, ist es an der Zeit, sich genauer mit den neuen Boliden für die Saison 2022 zu beschäftigen. Die neuen Designs unterscheiden sich so stark von den Vorjahresmodellen, dass auch den weniger enthusiastischen Formel 1 Fans auf den ersten Blick deutliche Änderungen auffallen sollten.

Das neue komplett überarbeitete Reglement, welches für mehr Chancengleichheit, mehr Rad-an-Rad-Racing und größere Spannung während der Rennen Sorgen soll, tritt aufgrund von Corona ein Jahr verspätet in Kraft. Das Hauptaugenmerk bei der Überarbeitung des Reglements lag auf dem Racing. Die Macher der Rennserie wollen durch das neue Reglement aber nicht nur das Hinterherfahren und Überholen erleichtern, sondern auch die Kosten für die Teams einschränken. Es wird gewünscht, dass mit einer Budgetobergrenze Ressourcen geschont werden und die kleinen Teams nicht so weit dem Feld hinterherhinken.

Die Änderungen, die jedem Betrachter sofort ins Auge fallen, sind die an der Aerodynamik. Frontflügel, Heckflügel und Unterboden wurden für die Saison 2022 komplett neu erfunden. Eine der markantesten Änderungen ist direkt an der Front, der Nase des Autos zu finden. Es wurde den Teams verboten, den seit Jahren üblichen Abstand zwischen Mittellinie des Wagens und den oberen Anbauteilen des Frontflügels offenzulassen. So ist der 250 Millimeter große Abstand an den 2022er Autos nicht mehr zu sehen. Der Frontflügel ist nun direkt mit der Nase verbunden und liegt zudem etwas höher als am Vorgängermodell.

Die markanteste Änderung, die den meisten Fans aber verborgen bleibt, liegt unter den Rennwagen. Nach nunmehr 38 Jahren geht die Rennserie weg vom flachen Unterboden. Die Boliden für die kommende Saison verfügen vielmehr über zwei Kanäle unter dem Auto, die vom vorderen Seitenkasten bis zum Heck führen. Diese Tunnel sollen den Großteil des Abtriebs generieren und dabei für weniger Verwirbelungen hinter dem Boliden sorgen.

Der Heckflügel ist das letzte, das hinterste Element am Auto, welches für diese Saison deutlich überarbeitet wurde. Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass die Rennserie hier komplett neue Wege geht. So wurden die traditionellen Endplatten seitlich der Flügelprofile verboten. Diese hatten früher für den Hauptabtrieb an der Hinterachse gesorgt, aber auch für große Luftverwirbelungen hinter den Boliden geführt. Der Flügel soll die Luft nach oben ableiten und dafür sorgen, dass saubere Luft nachströmt, die es den hinterherfahrenden Autos leichter macht, zu folgen.

Zuletzt fallen die Änderungen an den Rädern auf. Es wird nicht nur der Durchmesser der Gummis auf 18 Zoll wachsen, sondern zudem Radkappen geben, die verpflichtend sind. Diese sollen verhindern, dass Teams die Luft durch die Reifen leiten und so „dirty air“ hinter dem Auto generieren.

Neben den genannten, markantesten Änderungen gibt es noch viele Details am Rennwagen, die neu oder verboten sind. Insgesamt sollen die neuen Renner aber simpler aufgebaut sein, um es auch den Zuschauern einfacher zu machen, die Technik der Autos nachzuvollziehen.

Trotz der größten Regeländerungen seit vielen Jahren rechnen Insider nicht damit, dass sich das Kräfteverhältnis der letzten Saisons deutlich verschiebt. So führen auch die Wettexperten von bwin Hamilton vor Verstappen als Favorit auf den Sieg beim Auftakt GP Mitte März und auf den Weltmeistertitel.

©holz