Guttenberg hoch geflogen- tief gefallen


Es war nur eine Frage der Zeit und natürlich auch eine Frage, wie lange Frau Merkel sich dem Druck der Rechtschaffenen noch hätte widersetzen wollen, den ehrlichen Mahnern aus den Wissenschaften, jenen, die Ehre und Gewissen anmahnten, jenen, die Vorbilder wollen, denen nicht Sonderbehandlungen eingeräumt werden. Stimmen, die gleiche Rechte fordern, gerade für jene, die uns vertreten, öffentlich, nach innen, nachwachsenden Generationen gegenüber.

Nun ist es offensichtlich Zeit gewesen, für den Rücktritt des Politstars zu Guttenberg, denn die kritischen Stimmen auch und gerade aus der eigenen Wählerschaft, den eigenen Reihen, sie wurden lauter, nicht leiser, sie wollten einfach nicht verstummen, selbst eine brisante Lage in Afrika, der arabischen Welt konnte sie nicht unterbinden, kein Thema war wichtiger, füllte mehr Seiten in den Zeitungen als eine simple abgekupferte Doktorarbeit und ihr Urheber.

Und die Affäre hat auch Merkel geschwächt, sie beschädigt, hat sie doch wie üblich wieder einmal viel zu lange ausgeharrt, sich schließlich der gängigen Meinung beugen müssen, wie so oft.

Merkel, das Fähnchen im Wind, die Zögerliche.

Zu Guttenberg also hat seinen Platz geräumt, endlich. Die Red- zu selbstbezogen, zu ichbezogen, weinerlich, das Selbstmitleid, nicht das Schuldeingeständnis, das Schuldbewußtsein überwiegen. Der Ex-Minister zeigt erneut, es zählt das eigene Ego, Pathos, nicht die Selbstkritik, er ist sich noch immer nicht dessen bewusst, weshalb er gehen musste. Schade, hätte er doch so umso aufrechter gehen und später zurückkommen können. Zu Guttenberg- Der elitäre Narzisst eben.

Kauder oder Ramsauer sollen im Gespräch sein als Nachfolger, eine Wahl zwischen Pest und Cholera und definitiv dritte Wahl, nachdem Merkel alles, was ihr je hätte gefährlich werden können weggebissen hat. Warten wir es ab und warten wir ab, was der Tag noch mit sich bringen wird an Überraschungen und bringen dem Ex-Minister derweil ein Ständchen um ihm den Abschied etwas zu versüßen:

@denise-a. langner-urso