Hamburg – Gute Politik gewinnt Wahlen

Und man kann den Hamburgern nur gratulieren, wenn man sich anschaut, wie dort regiert wird, statt Dinge laufen zu lassen, jeden Koalitionspartner ständig machen zu lassen, was er will, quasi Narrenfreiheit jedem Koalitionspartner zu lassen. Berlin ist das Negativbeispiel, wenn man es Hamburg gegenüberstellt.

In Hamburg wird gebaut statt Mietwohnungen gekauft, in Hamburg wird versucht, gegen viele Widerstände sinnvolle Politik gemeinsam mit den Grünen zu machen und mehr auf die Bürger zu hören und ihre Belange zu begreifen, als in Berlin.

Der Berliner Spitzenpolitiker Müller wirkt saft- und kraftlos, ist nicht dazu in der Lage, sich gegenüber seinen Koalitionspartnern zu behaupten, und ich frage mich schon länger, warum die Berliner SPD sich nicht endlich Spitzenpersonal mit langjähriger Regierungserfahrung aus anderen Bundesländern holt, warum sie sich derart hängen lässt.

Und diese Art Politik zu machen, schadet ja nicht nur der Wirtschaft, sie spaltet auch und lässt nicht zusammenwachsen, was längst zusammengewachsen sein müsste, stärkt die Ränder, trennt, was verbunden werden müsste.

Aber man kann auch sehen, dass gute Regierungsarbeit auch zur Wiederwahl führt und dem rechten Rand zeigt, wohin er gehört, nämlich eben nicht in politische Verantwortung.

Die Wähler Hamburgs und die dortige Politik zeigen, wie man dies möglich macht, indem man sozialer arbeitet als in Berlin, wo man zwar Mietern hilft, dafür aber die Probleme, die auf der anderen Seite Wohnungssuchende haben, vollends aus dem Blick verliert indem man durch den Mietendeckel die Probleme verschärft, hinzu kommen steigende Preise für Müll, Energie und Co, die Wohnungsanbieter dauerhaft nicht mehr abfangen können, hinzu kommen dringend notwendige Erneuerungen, die im Rahmen der Energiewende unglaublich wichtig wären, die nicht angegangen werden können, weil Handwerker völlig ausgelastet sind, und die über kurz oder lang eben auch nicht überleben können, weil ihre Preise in einem Bereich liegen, die, wenn ihre eigenen Einkaufs- und andere Preissegmente steigen, sie nicht umlegen können. Ein tödlicher Kreislauf, der dauerhaft zum Verlust von Arbeitsplätzen führen muss.

Berlin ist nicht irgendeine Stadt, Berlin ist die Hauptstadt dieses Landes, hierher gehört Spitzenpersonal und nicht Politiker, die so kurzsichtig sind, dass sie Zusammenhänge überhaupt nicht erkennen, die blind sind für das, was vom Ende her gedacht werden müsste.

Derweil ich mit mit den Hamburger Bürgern unfassbar für ihre offenbar sehr guten Politiker freue, so sehr wünsche ich mir, solche Regierenden auch für Berlin. Vielleicht kann man ja doch einmal darüber nachdenken, was in Berlin so schlecht läuft, wo die Fehler liegen und danach eben dann doch versuchen, nach Berlin weitsichtigeres Personal aus anderen Landesregierungsparteien anzuwerben, abzustellen, was auch immer.

©denise-a. langner-urso