Heul doch – Berlin in Coronazeiten

Heul doch und beschwere die beim Partyvolk, das von normalen Arbeitnehmern der gesamten Bundesrepublik finanziert werden muss, ja heul doch und beschwere dich bei den Bürgermeistern von Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und den anderen beiden Bezirken, die diese ganzjährig nur noch als riesiges Oktoberfest sehen, ihre Bezirke quasi dazu haben verkommen lassen, denn nicht anders geht es da jede Nacht zu als eben auf dem Münchner Oktoberfest. Heul doch und überlege was du wählst, und ob dein schwer erarbeitetes Steuergeld aus dem Länderfinanzausgleich weiterhin Menschen unterstützen soll, denen deine Gesundheit und die all ihrer Freunde und Angehörigen am Allerwertesten vorbei geht.

Heul doch und frage dich, ob du durch dein Steuergeld die Berliner Party finanzieren willst, ob du solchen Leuten bereit bist das Studium üner Bafög und Co zu finanzieren, oder ab du so wählst, dass zumindest die für den jetzt in Berlin verantwortlichen Zustand politisch Verantwortlichen, nicht doch lieber aus dem Senat und aus den jeweiligen Bezirken gekickt werden.

Heul doch, wenn deine Existenz bedroht ist, aber heul dich bei denen aus, die sich unter gar keinen Umständen an Regeln halten und feiern wollen, aber heule dich nicht im Fernsehen oder anderen Medien aus, denn es ist auch deine Stimme, die bei Wahlen zählt, und die es hat dazu erst kommen lassen, dass es in Berlin möglich ist, dass diese Stadt nur noch von Party und Tourismus, nicht aber durch nachhaltige und wirtschaftlich funktionierende Unternehmen am Laufen gehalten wird.

Dümmer geht immer

Und stelle dich bitte nicht derart dämlich vor Abendschau Kameras und frage gar vollends merkbefreit als Verantwortlicher, wie andere Bundesländer denn kontrollieren wollen, aus welchen Bezirken Reisende aus Berlin kommen, dümmer geht es nicht, denn mir reicht dazu die Eingabe der kompletten Anschrift auf googlemaps.

Jetzt also gelten strengere Regeln, die Veranstalter, die Berlin zum ganzjährigen Oktoberfest machen durften, die dabei möglichst günstige Mieten zahlen und unter gar keinen Umständen eine Aufwertung ihrer Bezirke durch große Unternehmen oder gar bauliche Veränderungen wollen und wollten, merken langsam, wie ihnen das Wasser abgedreht wird, wer ihnen ihre Ausfälle zahlen könnte, stellen sich aber trotzdem vor Abendschau Kameras und jammern.

Ne Leute, so geht das nicht. Ihr müsst euch nun endlich einmal entscheiden, was ihr wollt, weiterhin nur von Party zu Party oder von wirtschaftskräftigen Unternehmen und vernunftbegabter Politik leben. Ihr wählt ja euer Schicksal selber, und wer meint, von Partyvolk und Menschen, die sich von Bafög und Nebenjobs ernähren oder von Eltern finanzieren lassen, leben zu können, der hat nichts anderes verdient, als dass ihm irgendwann die eigene Existent durch genau diese Leute auch zerstört wird, weil die notfalls einfach anderswo weiterfeiern, derweil ihr die Schotten dichtmachen dürft, denen seid ihr vollkommen egal, wie eure Nachbarschaft, die ebenfalls von euch profitiert, übrigens auch, die ziehen einfach nach anderswo, notfalls in andere Städte oder Länder. Denen sind ihre kleinen Jobs auch egal, notfalls unterhält sie ja unser aller Steuergeld weiter, und Partyjobs gibts immer irgendwo, notfalls kriechen die bei Mama und Papa unter die warme Decke, so ist das auch auf Partyinseln wie Malle und Co.

Heul doch, und frage dich, warum Wirtschaftssenatorin und Bürgermeisterin Ramona Pop (Grüne) seit Dienstag im Urlaub ist, derweil dir gerade dein Unternehmen den Bach runter rauscht und dir der Allerwerteste samt Existenzgrundlage auf Grundeis geht. Heul doch, aber frage endlich, wo der Hauptgrund liegt, denn der liegt beim Kreuz das du zuletzt auf dem Wahlschein gemacht hast.

Heul weiter, aber bitte abends in dein Kopfkissen und nicht in den Medien. Viele andere haben längst verstanden, dass irgendwer deine Party am Ende bezahlen muss, und das sind die, die abends deswegen keine Nachtruhe finden, weil sie am nächsten Morgen früh raus müssen. Allenfalls die haben nämlich ein Recht wirklich zu heulen ….

©denise-a. langner-urso