Mit „Eugenik“ über „Physiognomik“ zum perfekten Mitarbeiter? …

Einem Artikel im Spiegel kann man entnehmen, welchen fragwürdigen Auswahlverfahren Bewerber in Unternehmen unterzogen werden.

Man kann es nur widerwärtig nennen, wie Jobs teilweise besetzt werden, gerade in Zeiten, in denen der NSU-Prozess läuft, wo Politik versucht, die NPD zu verbieten und wo man gewisse Worte in Kinder- und Schulbüchern auswechselt, weil sie einfach nur menschenverachtend, abwertend sind.

Aber Personalchefs dürfen sich noch härterer Methoden bedienen, sie dürfen Bewerber vermessen, von der Größe der Ohren, über die Nasenform, bis zum Kinn. Und woran erinnert das? Richtig, daran, wie man einst Menschen vermaß um zu definieren, was minderwertiges Leben sei, woran man es erkenne. Psycho Physiognomik nennt man das heute, was eigentlich verboten gehört, und sogar eine Berufsbezeichnung gibt es das derweil für den Beruf, der meint, Menschen mit gewissen Nasenformen hätten einen Mehrwert gegenüber anderen, Physiognom oder Physiognomin.

Von schönen Menschen wird da geschwafelt, was zeige, was das Unternehmen wert sei, Schöne Menschen sprechen für ein gutes Image. Ach wirklich? Geht es um Sexabverkauf über weibliche und männliche Reize, weil man Männern wie Frauen den Blick auf das Wesentliche verstellen, sie ablenken will, in der Finanz- und Versicherungsbranche etwa? Grenzt das nicht auch an sexuelle Ausbeutung der Mitarbeiter?

Verwundert ist man, wenn man wie gesagt überall auf eine political-correctness trifft, die die Menschen oft nicht mehr verstehen, verwundert deshalb, weil eben vor solchen Auswahlverfahren niemand warnt, es niemanden zu interessieren scheint, was eigentlich geschieht, denn es grenzt an Eugenik und „Selektion“ wie sie in den dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte vorkam.

Verwundert ist man auch, weshalb sich scheinbar noch keine Menschenrechtsorganisation mit diesem Thema befasst, warum es der EU nicht auffällt, wenn in Zeiten, wo deutsche Politiker nach einer Ausländermaut schreien, so etwas in Unternehmen geschieht, warum nicht hinterfragt wird, wie braun angehaucht solche Personalchefs wohl sein mögen, wie schwarz-braun die, die solche Tests durchführen.

Fallen in solchen Unternehmen Menschen mit gewissen Hauttönungen vorab aus dem Rennen? Niemand hinterfragt das, doch muss es hinterfragt werden. Und welche religiöse Orientierung hat in solchen Unternehmen die Masse der Mitarbeiter, ganz abgesehen einmal von der Frauenquote …

Nein, es sollte endlich zumindest im Vorfeld die anonyme Bewerbung geben, dafür sollte Politik endlich gesetzliche Voraussetzungen schaffen, und solche Unternehmen, die Menschen meinen im Auswahlverfahren vermessen zu müssen, die gehören auf eine schwarze Liste, so einfach ist das!

©denise-a. langner-urso