Privatinsolvenz für Ex-Medienstar Eva Herman sinnvoll?

Wäre eine Insolvenz in England besser gewesen?

Wie aktuell in der Presse gemeldet wurde, hat die Buchautorin und ehemalige Medienikone sowie „ Ex-Tagesschau“-Sprecherin, Eva Herman aus Finanznöten Privatinsolvenz anmelden müssen. Nunmehr muss sie von etwa 1.400,00 € im Monat leben bzw. ist auf das Gehalt ihres Mannes, eines ehemaligen Hoteliers, angewiesen. Zusätzlich erhält sie keine staatliche Unterstützung und hat nach Angaben ihres Anwaltes, Hendrik Rogge, aus Hamburg, angeblich auch keine Restschuldbefreiung beantragt. Sie wolle die Forderung ihrer Gläubiger erfüllen, sobald sie wieder eine Beschäftigung hat.

Ihre Schulden sollen siebenstellig sein und stammen aus verunglückten Immobilieninvestitionen im Osten. Zusätzlich war die ehemals gut verdienende Topjournalistin durch die Verbreitung nazifreundlicher Thesen in Verruf gekommen. Nachdem sie auch zuvor eine Talkshow „Herman und Tietjen“ betrieben hatte, geriet sie in Ungnade, erhielt eine Kündigung des NDR und kam trotz mehrfacher Comeback-Versuche nicht mehr auf die Füße. Schließlich schrieb sie noch ein Buch „Das Prinzip Arche Noah“ und dies gab ihr den Rest.

Die eingeschlagene Strategie einer derart medienwirksamen und damit auch auf Jahre Image-schädigenden und vernichtenden Privatinsolvenz in den deutschen Medien wirft die Frage auf, ob sie nicht besser beraten gewesen wäre, sich im Ausland zu entschulden, insbesondere durch eine schnelle England-Insolvenz. Die Insolvenz in England ist unter gewissen Bedingungen völlig legal und entfaltet seine schuldenbefreiende Wirkung auch vor deutschen Gerichten und Gläubigern, sofern der Lebensmittelpunkt glaubwürdig nach England verlagert wurde, und die dortigen Gerichte die Privatinsolvenz als zuständige Instanz angenommen und geprüft haben. Dies wird in weniger spektakulären – nicht desto weniger aber vergleichbaren – Fällen auch von durchaus qualifizierten deutschen Anwälten immer noch nicht genug in ein mögliches Entschuldungsszenario einbezogen.

Natürlich ist im Falle des genannten Ex-Stars die familiäre Situation mit einer Familie nicht ganz einfach. Andererseits sind besonderes die freiberuflichen Möglichkeiten einer Schriftstellerin und Moderatorin z.B. in London schlichtweg ideal und auch für einen kreativen Künstler motivierend. An dieser Stelle kann auch nicht seriös darüber befunden werden, ob es rein technisch möglich gewesen wäre, für Frau Herman ihren Lebensmittelpunkt nach England legal zu verlagern, um sich dort rechtssicher entschulden zu können. Nichts desto weniger ist in diesen und anderen Fällen einfach im Detail zu prüfen, wie man eine Konstruktion findet um dies darzustellen und gleichzeitig die Lebensqualität auf einem hohen Niveau zu behalten.

London, als eine der attraktivsten Städte der Welt, bietet für die meisten Künstler und Buchautoren optimale Rahmenbedingungen. Durch die ideale Logistik nach Deutschland ist man –ob Star oder Normalbürger- auch keineswegs aus der Welt. Lässt sich dies mit den familiären Belangen binden, ist eine Insolvenz in England deshalb regelmäßig zu prüfen. Die grundlegenden Zusammenhänge und eine Reihe von Details sind auf der Plattform www.england-insolvenz.com von einem in diesen Fragen erfahrenem Team dargestellt und auch in manchen Aspekten vertieft. Natürlich kann eine solche Plattform keine Mandatsbegleitung oder gar individuelle Beratung ersetzen.

Dennoch empfiehlt es sich für alle Schuldner, die insbesondere als Freiberufler in eine solche Schuldensituation gekommen sind, sich hier mit den Spezialisten zusammen zu setzen, um die Erfolgschancen zu prüfen. Es erstaunt immer wieder, wie wenig selbst professionelle deutsche Anwälte über die Privatinsolvenz in England im Detail wissen. Sehr oft ist ihnen zwar die große Linie bekannt, aber von der täglichen Praxis sind die deutschen Anwälte weit entfernt, da sie keine entsprechenden Spezialisten und erfahrenen Mitarbeiter vor Ort haben, die ihre lebensnahen Erfahrung der englischen Rechtspraxis bei der England-Insolvenz zur Geltung kommen lassen. Die Frage, ob Frau Herman damit eine große Chance ausgelassen hat, im Vergleich zu der eher erbärmlichen und extrem Image -schädigenden Situation, in die sie nun geraten ist, muss dahingestellt bleiben.

In jedem Fall hinzu kommt aber, dass die Insolvenz in England ein wesentlich diskreteres Umfeld bietet, da im Ausland und speziell in einer multikulturellen Stadt wie London den auch geräuschlos ohne lautstarker Begleitung der deutschen Medienlandschaft gearbeitet werden kann.

Dies ist für deutsche Schuldner und speziell in der Öffentlichkeit stehende Personen/Unternehmer zusätzlich zu allen sonstigen unschlagbaren Vorteilen der EU-Insolvenz ein außerordentlicher Vorteil, der nicht hoch genug geschätzt werden kann.