Wenn die Krankenschwester demnächst endlich ein freies Wochenende hat und sich auf etwas Ruhe in der schwer zu bekommenden Gartenlaube freut, so muss sie sich in Berlin demnächst warm anziehen, denn dort dürfte sie der Stasigärtner umgehend aus dem Liegestuhl treten, weil Freizeit wie früher darf es dort so demnächst nicht mehr geben, und ein SPDler, Daniel Buchholz, dessen Partei Sturm läuft, wenn im Einzelhandel ab und an an Wochenenden gearbeitet werden soll, ist der festen Überzeugung, dass Erholung durch die Regierung definiert wird, und auf landeseigenen Pachtgeländen hat Erholung in Obst- und Gemüseanbau auszuarten. Weg mit Rasenflächen, auf denen Kinder spielen, weg mit Planschbecken, da haben Möhren, Kartoffeln und anderes Grünzeug zu wachsen und Eltern haben ihren Kindern gefälligst beizubringen, dass man vor dem Essen in Pferdäpfeln zu wühlen hat.
Kleingärten gibt es wenige, und natürlich sind die Kleingärtner angeblich alle damit einverstanden, was der Senat plant, und wenig verwundert, dürfte doch sonst die Kündigung des wertvollen Grüns ins Haus stehen. Und wenn man so liest, was dazu alles angesagt ist, und dass die Krankenschwester also demnächst gegen Bezahlung von Pacht in der Freizeit anbauen und ernten, vermutlich einen Kurs dafür belegen und ihre Kinder zu braven Gärtnern zu erziehen hat, derweil die Ernte bei angeschlossenen Geschäften abgeliefert werden soll, da fragt man sich schon, ob diese Leute tatsächlich derart dämlich sind, dass sie nicht mitbekommen, dass es für solche Arbeit ansonsten Mindestlohn samt 50-100% Zuschlag geben könnte, statt dass man fürs Schuften und Abliefern auch noch zu zahlen hat.
Solche Modelle hat es bereits früher gegeben, da waren es Großgrundbesitzer, die ihre Bauern ausbeuteten und verhundern ließen, wenn die Ernte nicht reichte, in der ehemaligen DDR fing es ähnlich an, da mussten Bauern auch zuerst nur Teile der Ernte abliefern, das Ende dürfte hinreichend bekannt sein, aber wer sich mit der Linkspartei ins Bett legt, kommt halt im Sozialismus wieder raus, und dass den Grünen kurze Lieferwege schon immer gefallen haben, ist ebenfalls bekannt. Was will man da als Linke mehr? Schleichender kann man Sozialismus nicht verkaufen und einführen.
Man kann nur hoffen, dass die derzeitigen Pächter aufwachen, bevor der R2G Gärtner ihnen befiehlt den Kindern das Planschbecken und Trampolin wegzunehmen und sie stattdessen in Pferdekacke wühlen zu lassen, dass sie rechtzeitig merken, dass dieser Senat es ernst meint, und ihnen, wenn sie in Laubenanlagen nicht spuren, ihnen ansonsten vermutlich die Kündigung schneller ins Haus flattern dürfte, als sie aus der Hängematte aufstehen können.
Wer R2G wählt, wacht über kurz oder lang eben doch im Sozialismus auf. Nur irgendwann müssen die Menschen den Wahnsinn doch endlich einmal mitbekommen oder bekommen die irgendwas ins Trinkwasser gekippt? Da kann man nur noch darauf vertrauen, dass die Folgegeneration bisher irgendwann immer genau das Gegenteil ihrer Eltern gemacht hat. Setzt also ruhig alles aufs Rad, die kaufen schneller Autos als ihr denkt, und die, die zum Zwangsgärtnern verdonnert werden, sind die nächsten, die lieber Schottergärten als irgendwas, was Arbeit macht, anlegen werden.
Wünsche ein schickes, dekadentes Nicht-Arbeits-Wochenende samt auf Rasen spielenden Kindern und Planschbecken, solange ihr Kleingärtner es noch genießen dürft …
©denise-a. langner-urso