Der Tagesspiegel berichtet in seinem Artikel: Das Netz lacht Politiker lädt Journalisten per Brief zu Twitter ein darüber, dass der CSU Politiker Johannes Singhammer unter die Twitterer gegangen ist. Gut so. Über die Art allerdings, wie der Politiker auf sich aufmerksam machte, lacht jetzt die Netzgemeinde. Warum eigentlich?

Singhammer hat nämlich einen Brief an die Medien versandt, mit der Bitte, ihm zu folgen. Snailmail mit online Verquickung quasi. Na und? Muss jeder perfekt sein, der im Netz durchstarten will? Ganz gewiss nicht. Das wäre ja so, als erwarten wir von einem Azubi, dass er zum Bewerbungsgespräch das Meisterstück bereits mitbringt. Immerhin wagt der Mann einen Anfang!

Liebe Twitter Gemeinde, ich bitte um mehr Respekt für diesen CSU Politiker, auch, wenn ich dieser Partei skeptisch gegenüber stehe! Jetzt fühlt man sich schon gezwungen einen CSU Politiker verteidigen zu müssen, Hilfe!

Ich finde das ganz reizend, das lässt den Politiker menschlich wirken. Jeder fängt irgendwie einmal irgendwo klein an. Man darf gerne in sich hinein lächeln, zum Witze reißen aber eignet sich das ganz und gar nicht! Damit bestätigt man nur jene, die das Netz meiden, weil dort hinter jedem falschen Schritt der Shitstorm lauern könnte, der sie vom Hocker fegt und ihnen das Wohnzimmer zerstört, in ihrer ablehnenden Haltung.

Und seien wir doch bitte einmal ehrlich. Ein Politiker wie Singhammer ist mir alle Mal lieber, als einer wie Steinbrück, der sich dem Netz total verweigert und es überhaupt nicht erst probiert.

Ich habe auch schmunzeln müssen, aber Häme ist da fehl am Platz, wo jemand wenigstens versucht, die neuen Möglichkeiten der Kommunikation sich zu eigen zu machen.

Ich finde es liebenswert und kautzig, aber ich mache mich darüber nicht lustig. Im Gegenteil, ich habe davor Respekt!

Etwas mehr Zurückhaltung also bitte! Nicht jemanden entmutigen, sondern begrüßen solltet ihr das und ihn herzlich willkommen heißen auf seinem Weg in die Zukunft!

©denise-a. langner-urso