Verträge – Drum prüfe wer sich länger bindet

 

Heute kann schon ein falscher Klick im Internet zu Verträgen führen, die jemand nie abgeschlossen hätte, hätte man ihm selbiges in Papierform vorgelegt. Aber selbst dann ist es oft nicht leicht Fußangeln zu erkennen. Wohl dem, der einen Anwalt in seiner Familie oder dem Freundeskreis hat. Und heute bestehen die meisten Verträge ja nicht mehr wie früher aus einer oder zwei Seiten, nein, heute muss der Vertragspartner ganze Romane lesen und oft versteht sie nur derjenige, der Recht studiert hat.

Nicht einmal die Bundesregierung ist ja halbwegs in der Lage, Gesetze zu erlassen, die nicht vor einer höheren Instanz landen, weil unsauber gearbeitet wurde, weil man es auf Biegen und Brechen durchsetzen will, was man sich ausgedacht hat, weil man, was am schlimmsten wäre, nicht leistungsgerecht für das bezahlen will, was am Ende hinten unanfechtbar herauskommen soll.

Nehmen wir einmal als Beispiel Mietverträge

Auch diese werden immer komplizierter. Vermieter, denen an guter Partnerschaft gelegen ist, werden sicher nichts dagegen haben, wenn man vor Abschluss eines Mietvertrages diesen vorab prüfen möchte, sich etwas Zeit erbittet. Sie werden nicht die schnelle, sofortige Unterschrift verlangen, und Rechtsanwälte für Mietrecht gibt es in so gut wie jeder Stadt. Wer Bekannte oder Freunde hat, die in diesem Bereich tätig sind, der hat es noch einmal besser, der nehme gleich zur Besichtigung jemanden mit, denn mehrere Augen erkennen mehr eventuelle Mängel als ein einzelnes Augenpaar.

Wer nur innerhalb der eigenen Stadt umzieht, der sollte sich übrigens auch die neue Nachbarschaft anschauen, sich die Zeit nehmen zu gucken, wie es denn in der Umgebung betreffend die Infrastruktur ausschaut, der sollte zu unterschiedlichen Zeiten einmal am Wunschobjekt vorbeischauen, denn oft zeigen Vermieter Wohnungen auch zu Zeiten, wo eben gerade sehr wenig Verkehr herrscht, wo, wie im Süden Berlins gerade eine Flugroute nicht beflogen wird, die demnächst aber wieder Tagesordnung ist. Und wer will schon nach kurzer Zeit erneut umziehen, weil plötzlich Fluglärm herrscht, den man bei der Besichtigung nicht wahrnehmen konnte?

©denise-a. langner-urso