Wulff – Na, wie schnell werden die Berliner Vorserienmodell Ermittlungen eingestellt?

Man kann eigentlich ein Wettbüro eröffnen und Wetten darüber abschließen lassen, welche Staatsanwaltschaft am schnellsten ihre Ermittlungen einstellt, wie lange es dauert, dass sich kein Anfangsverdacht finden lässt, wenn wieder einmal, was sich ja häuft, der Name Wulff bei einer Staatsanwaltschaft auftaucht wie jetzt in Berlin. Denn sie scheinen sich ja schon fast zu unterbieten in ihrer Geschwindigkeit, die Staatsanwaltschaften, wenn es um den Ziehsohn der Frau Merkel geht, sie scheinen sich eine Art Wettkampf zu liefern, die Geschwindigkeitseinstell-Schlacht, jedenfalls erhält der Bürger diesen Eindruck.

Ja, verflucht nochmal, bekommt Ihr überhaupt noch etwas mit, ihr Verteidiger der „Schwarzen Weste“ ? Habt ihr alle keinen Allerwertesten in der Hose, kein Rückgrat, seid Ihr alle so verdammt obrigkeitshörig, so scheinheilig weisungsgebunden?

Es gibt wohl derzeit keinen Staatsbürger, mit dem sich Staatsanwaltschaften derzeit häufiger befassen müssen, als mit diesem angeblich so sauberen Bundesbürger Wulff, der in schönster  Meister Propper Manier aus dem Billigurlaub in jede sich ihm bietende Kamera grinst, wobei er samt Gattin wie im Werbefilmchen seine Rossignol-Skier präsentieren darf. …

Nein, ausser den Neonazis/NSU in Thüringen gibt es derzeit niemanden, der die Justiz mehr auslastet und den Steuerzahler ständig auch noch dadurch mit Kosten belastet, wie gerade jetzt wieder in Berlin, wo die Staatsanwaltschaft laut Handelsblatt prüfen muss, ob das Ehepaar Wulff ein Auto-Vorserienmodell möglicherweise kostenlos fahren durfte, bevor der Wagen zu kaufen war.

Es ist eine Schande, wenn ein Staatsoberhaupt ständig im Rampenlicht steht, und eigentlich wäre alleine schon diese Tatsache ein Grund, endlich den Hut zu nehmen. Dieses Oberhaupt der Billigheimergesellschaft ist unerträglich und eine Zumutung.

Nicht nur, dass Wulff bereits wegen der VW-Affäre demnächst sich vermutlich vor ein Gericht wird bewegen dürfen, was ja absolut nicht bei der Amtsführung stört, nein, fast täglich kommen mehr Dinge ans Tageslicht, die nicht ganz koscher erscheinen. Die WiWo hat ja gerade erst über die VW/Porsche Affäre und das eventuell vom Ministerpräsidenten Wulff nicht weitergegebene Insiderwissen berichtet, der ja gleichzeitig im VW-Aufsichtsrat saß.

Es geht dabei um folgenden Vorgang, wie die WiWo schrieb:

Wie die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Gesprächsprotokolle sowie auf Dokumente der niedersächsischen Staatskanzlei berichtet, räumte Wulff im Juli 2009 ein, schon im Frühjahr 2008 von Übernahmeabsichten von Porsche gegenüber VW gewusst zu haben, obwohl der Sportwagenbauer dies erst im Herbst 2008 offiziell erklärte.
Bestätigt sich der Verdacht, hätten Wulff und seine Beamten Informationen zurückgehalten, die verhindert hätten, dass es im Oktober 2008 zu extremen Kurssteigerungen der VW-Aktie kam und diverse Anleger Verluste angeblich in Milliardenhöhe erlitten. Aus diesem Grund fordern Anleger-Anwälte 1,8 Milliarden Euro Schadenersatz von Wulff persönlich. Gleichzeitig könnte Wulff damit mögliche Straftaten des ehemaligen Porsche-Chefs Wendelin Wiedeking und weiterer Porsche-Verantwortlicher gedeckt haben.

Umso erbärmlicher ist es, wie rasant sämtliche Vorwürfe gegen die Person Wulff  ständig für Null und Nichtig erklärt werden, weiss doch jeder normale Bürger, wie lange sich ansonsten Ermittlungen hinziehen. Im Falle Wulff hingegen löst sich scheinbar stets nach wenigen Stunden jedweder Verdacht in Wohlgefallen auf. Es ist unglaublich!

Das also nennt sich Rechtsstaat!

Andererseits, der Bundespräsident ist ja sehr vergesslich und hat vielleicht einfach nur ein halbes Jahr lang vergessen, den Wagen nach einer Probefahrt abzugeben, oder Frau Wulff konnte den Wagen deshalb nicht abgeben, weil sie sich bei der Probefahrt verfahren hat. Schließlich ist man ja neu in der Stadt. Mal schaun, was so an Begründung aufgeboten wird …

Vermutlich wird jetzt die Sprecherin der Frau Wulff herhalten müssen und das Kopftuch (Damen tragen ja eher auf Rennbahnen Hüte) nehmen, weil sie diejenige ist, die den Deal eingefädelt hat und den Bundespräsidenten nicht informierte, und Wulff könnte empört verlautbaren, man dürfe ja schließlich noch eine Ehefrau haben …

Man darf gespannt sein und muss genau beobachten, wie schnell die neue Auto-Umsonst-Causa eventuell also hier in Berlin abgebügelt wird, denn schließlich stellt die CDU den Justizsenator (Thomas Heilmann), und weshalb sollte also ausgerechnet die Berliner Staatsanwaltschaft die Nadel des Anfangsverdachts im Heuhaufen des Offensichtlichen finden?!

 

©denise-a. langner-urso